01.04.2011

André Berberich

Schon in der Schulzeit war André Berberich klar: „Ich will mal Politik studieren“. Der ehemalige Waldorfschüler aus der Nähe von Würzburg ist seit frühester Jugend politisch interessiert und engagiert, jedoch keiner bestimmten Partei verbunden. „Ich war eine Zeit lang in einer Jugendpartei aktiv, habe aber bald gemerkt, dass Parteipolitik nicht mein Ding ist“, sagt Berberich. Stattdessen wandte er sich europäischen Themen zu und hat es sich zum Ziel gemacht, dieses oft „sperrige“ und vorurteilsbehaftete Thema stärker in das Bewusstsein der Bürger zu bringen.


Nach dem Abi entschied sich André Berberich für den Zivildienst an einer Einrichtung für körperlich und geistig schwerstbehinderte Menschen - eine psychische Grenzerfahrung. „Während dieser Zeit ist mir klar geworden, wie schlecht unser Gesundheitssystem in einigen Bereichen organisiert ist. Bis ein Schwerstbehinderter einen neuen Rollstuhl genehmigt bekam, den er dringend gebraucht hätte, war häufig erst einmal ein langer, oft endloser, bürokratischer Weg nötig“, schildert Berberich seine Erfahrungen. „Ich habe an dieser Einrichtung außerdem gelernt, wie wichtig Geduld im Leben ist und dass man als gesunder Mensch wirklich für seine Gesundheit dankbar sein muss.“


Der 24-Jährige studiert seit dem Herbst 2007 Politik- und Verwaltungswissenschaften an der ZU, gerade schreibt er an seiner Bachelor-Arbeit. In den Semesterferien absolvierte er Praktika bei der Vertretung der Europäischen Kommission in München, einer Public Sector Beratung in Berlin und landete letztendlich, im Rahmen eines Praktikumssemesters, für drei Monate in Brüssel, wo er sich für einen deutschen Verband mit europäischer Forschungspolitik befasste.


Zu seinem Engagement gehören unter anderem die Mitarbeit im Gründungsteam der ersten Karrieremesse „zu|taten“ im Jahr 2010, die Umsetzung einer Student Study zum Thema „Interaktion zwischen Wirtschaft und Politik“ und vor allem die Gründung des Kreisverbandes Friedrichshafen der Jungen Europäischen Föderalisten (JEF) als Sektion des größten europapolitischen Jugendverbandes in Europa. „Ich habe die JEF während des Zivildienstes kennengelernt und bereits im ersten Semester an der ZU beschlossen, dass ich gerne eine Hochschulgruppe gründen würde. Daraus wurde dann bald ein etwas größeres Projekt“, schildert Berberich. Die JEF-Mitglieder organisierten beispielsweise Diskussionsabende, gingen in Schulen, um dort Schüler über europäische Politik aufzuklären und machten Exkursionen nach Strasbourg, Brüssel und in den Bundestag. Nach zwei Jahren Vorsitz in Friedrichshafen und seinen Aktivitäten im Landesvorstand Baden-Württemberg als Beisitzer wurde André Berberich im letzten Jahr in den JEF-Bundesvorstand gewählt und ist dort für die Finanzen des 3000 Mitglieder umfassenden Vereins zuständig, engagiert sich aber auch bei inhaltlichen Themen.


Nachdem er schon längere Zeit als Hilfskraft dort tätig gewesen war, absolvierte André Berberich im vergangenen Jahr ein Forschungssemester am Stadt-Friedrichshafen-Lehrstuhl für Verwaltungswissenschaft und Verwaltungsmodernisierung von Prof. Dr. Eckhart Schröter und arbeitete an einem Forschungsprojekt zum Thema „grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Bodenseeraum“ mit. In seiner Bachelorarbeit, die gerade in der Endphase der Fertigstellung ist, beschäftigt er sich mit Demokratiedefiziten und ihren Ursachen in der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit am Fallbeispiel einer deutsch-niederländischen Grenzregion. Im Herbst soll es dann nach Berlin oder Potsdam gehen. Zum Masterstudium in Politikwissenschaften.

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