Öffentliche Unternehmen übernehmen wichtige Aufgaben für die nachhaltige Daseinsvorsorge und kritische Infrastruktur. In der Debatte um gleichberechtigte Teilhabe von Frauen in Führungspositionen wird ihnen eine Vorbildfunktion zugeschrieben. Daseinsvorsorge und soziale Nachhaltigkeit müssen zusammen gedacht werden, um die fachlich und charakterlich besten Talente für die Zukunftsgestaltung in Führungspositionen zu bekommen. Ein Kernthema von Public Corporate Governance ist sicherzustellen, dass Chancengerechtigkeit besteht und nur geeignete Personen in Führungspositionen gelangen. Die aktuelle Debatte um Umwelt-, Sozial- und Governance-Kriterien (ESG) in der Unternehmensführung bietet weitere Chancen an der Schnittstelle von „S“ und "G“.
Der deutsche Gesetzgeber verpflichtet alle Unternehmen
über 500 Arbeitnehmer:innen Zielgrößen für den Frauenanteil auf 2. und 3.
Führungsebene festzulegen (§ 76 AktG / § 36 GmbHG) und transparent
zu veröffentlichen (§ 289f HGB). Flexible Zielgrößen sind eine sehr
potenzialreiche Governance-Innovation für die Personalentwicklung, Arbeitgeberattraktivität
und soziale Nachhaltigkeit. Es geht hier explizit nicht um fixe Quoten, sondern
flexibel wählbare Ziele mit Blick auf die bestehende Unternehmenssituation. In
Unternehmen und Öffentlichkeit ist es von zentraler Bedeutung diesen flexiblen
Mechanismus für eine moderne Führungskultur zu verstehen.
Die als Langfristvorhaben konzipierte, jährlich
erscheinende Flex-Gov-Studie hat von 69 Städten (5 größte Städte je
Bundesland) sowie der Bundes-/Landesebene aus den großen Unternehmensportfolios
die 191
öffentlichen Unternehmen mit über 500 Arbeitnehmer:innen identifiziert
und untersucht die Berichterstattung und Höhe von Zielgrößen für den Frauenanteil auf 2. und 3.
Führungsebene bei öffentlichen Unternehmen.
| AKDB – Anstalt für Kommunale Datenverarbeitung in Bayern
| Förderbank Baden-Württemberg (L-Bank)
| zfm - Zentrum für Management- und Personalberatung