Aktuelle Promotionsvorhaben

Felix Krell

Marie Rosenkranz - aktuelle Promotionsvorhaben

Kurzvita

Felix Krell (1994), M.A., ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Allgemeine Medien- und Kommunikationswissenschaften der Zeppelin Universität. Er absolvierte sein Studium der Medien- und Kultursoziologie (magna cum laude) an der Universität Trier. Seine Arbeit konzentriert sich auf emergente Lebenswelten in neuen Medienumgebungen, genauer gesagt im Kontext von Livestreaming und Social Virtual Reality. Er ist ein überzeugter Anhänger der Ethnomethodologie und der Idee, dass es für ein ganzheitliches Verständnis einer Lebensweise keinen besseren Ansatz gibt, als sie zu übernehmen. Neben seinem Dissertationsprojekt arbeitet er regelmäßig im Arbeitskreis Filmsoziologie der Deutschen Gesellschaft für Soziologie mit und ist Mitbegründer des DGS-Arbeitskreises "Soziologie der digitalen Spiele". Außerdem unterstützt er das BMBF-Projekt "SocialStageVR" als Praxisberater.

Promotionsvorhaben

Dancing with our Selves - Eine Ethnographie der mediatisierten Lebenswelten in der Rave-Szene von VRChat.


In der Social-VR-Plattform VRChat treten Nutzer, verkörpert durch selbst erstellte Avatare, in nutzergenerierten virtuellen Welten miteinander in Beziehung. Darin finden enge Begegnungen, Tanzen, geselliges Trinken und sogar intime und sexuelle Kontakte in einem neuartigen, physisch und digital verkörperten Zustand statt, der eine erneute Untersuchung der Art und Weise ermöglicht, wie wir das alltägliche Leben in Medien angehen und analysieren. Perspektiven auf die gelebten Erfahrungen von Social VR-Nutzern sind notwendig - vor allem jetzt, da große Technologieunternehmen wie Apple und Meta sich verpflichtet haben, die VR-Technologie der breiten Masse zugänglich zu machen. Mit Proximity Audio, Eye Tracking, Lippensynchronisation, Ganzkörper-Bewegungserfassung und Schnittstellen für die haptische Integration in Headmounted VR-Displays erhöht sich der Reichtum des vermittelten Ausdrucks und der Wahrnehmung in Social VR durch die Spiegelung der physischen Interaktionsqualitäten. Power-User in der Rave-Szene von VRChat nutzen diese Technologie, während sie Zeit in virtuellen Clubs verbringen und intensive Hybridisierungsprozesse sozial verhandeln, die in ihren mediatisierten Lebenswelten zur zweiten Natur werden: Sie sind eine Pioniergemeinschaft unter den Immersive Natives. Basierend auf einer laufenden online-ethnographischen Untersuchung, die 2018 begann, führe ich eine Inhaltsanalyse von Feldnotizen, Twitter-, Video- und Fotodaten sowie Transkripten von über 30 halbstrukturierten Interviews durch. Für meine Analyse beziehe ich mich auf interaktionistische, körper- und mediensoziologische Theorien.

Langfristige Immersion und ihre soziale Aushandlung ist in der Mediatisierungsforschung und der Mediensoziologie noch unerforscht, ebenso wie VR-fokussierte Forschungsfelder wie Medienpsychologie und Mensch-Computer-Interaktion, die sich auf kurzfristige Daten konzentrieren. Mit meiner Dissertation verfolge ich drei Ziele, wobei die beiden letztgenannten als Nebenprodukte der ersten Ziele zu sehen sind:


(1) Das Verständnis der sozialen Aushandlung hybrider Lebenswelten durch die Analyse des Alltags von VRChat-Nutzern

(2) Die Interaktionstheorie und den Diskurs der verkörperten Mediensoziologie mit meiner empirischen Analyse zu fördern

(3) Traditionelle und digitale (Ethno-)Methodik für den Einsatz in Social VR in Einklang zu bringen

Zeit, um zu entscheiden

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