Nov 202118Do
artsprogram
19.15 Uhr – 21.00 Uhr
Friedrichshafen | ZF Campus, White Box, Tunnel vor der White Box

Buchvorstellung & Diskussion | Für einen Umweltschutz der 99% – Klimakatastrophe und politische Imagination

Buchvorstellung & Diskussion | Für einen Umweltschutz der 99% – Klimakatastrophe und politische Imagination

Das artsprogram der ZU lädt im Rahmen der Ausstellung „Apokalypse und Weltrettung“ [1] zu einer Buchvorstellung und Diskussion mit dem Historiker und Autor Milo Probst ein.


„Too little, too late“: So lassen sich die staatlichen und marktwirtschaftlichen Umwelt- und Klimaschutzmaßnahmen der vergangenen Jahre am besten zusammenfassen. Dabei ist der Klimanotstand längst kein Zukunftszenario mehr, sondern ist spätestens mit den Hitzerekorden, Waldbränden und Fluten der vergangenen Jahre auch in die Gegenwart des globalen Nordens eingebrochen. Die Frage ist nicht mehr, ob Umwelt- und Klimaschutz relevant ist, sondern welchen Umweltschutz wir eigentlich meinen. Der Autor und Historiker Milo Probst ist überzeugt: Wir brauchen einen Umweltschutz der 99% – denn die Klima- und Umweltkatastrophe ist das Resultat von sozialen Verhältnissen, die historisch gewachsen sind – und somit auch überwunden werden können. In dem Buch Für einen Umweltschutz der 99% begibt sich Probst auf eine historische Spurensuche und zieht Verbindungslinien zwischen feministischen, antirassistischen, antikapitalistischen Kämpfen des 19. und 20 Jahrhunderts. Er legt dar, dass ein Umweltschutz der Vielen erst in einer Verknüpfung dieser Kämpfe imaginiert werden und erwachsen kann.


Der Kampf um eine lebenswerte Zukunft betrifft demnach heute auch und immer mehr unsere politische Vorstellungskraft. Zuversicht und Hoffnung weichen immer mehr Gefühlen der Angst angesichts einer radikal ungewissen Zukunft. Nicht mehr fehlendes Wissen steht politischem Handeln im Weg, sondern der fehlende Glaube daran, überhaupt noch etwas ausrichten zu können. Kann in Anknüpfung an die emanzipatorischen Kämpfe des 19. und 20. Jahrhunderts ein Umweltschutz imaginiert werden, der in der heutigen Situation den Glauben an Veränderungsmöglichkeiten aufrechterhält? Welche Praktiken bilden die Grundlage für einen Umweltschutz der antirassistisch, feministisch, dekolonial und internationalistisch ist? Und könnte uns der Umweltschutz der 99% helfen, Emanzipation jenseits von Fortschrittsnarrativen zu denken?


Der Historiker Milo Probst geht diesen Fragen im Gespräch mit Lukas Stolz nach, der dazu aus sozialphilosophischer Perspektive forscht. Beide interessiert dabei, ob und wie die Themen und Fragen der Veranstaltung in Friedrichshafen von Aktivistinnen und Aktivisten, Initiativen in der Region und an der ZU, von Studierenden und Mitarbeitenden geteilt werden. Nach einer kurzen Buchvorstellung und Einführung in das Thema zu Beginn sind alle Teilnehmenden in der zweiten Hälfte der Veranstaltung zum offenen Gespräch eingeladen.


| FÜHRUNG

Vor der Veranstaltung findet um 18.30 Uhr eine öffentliche Führung mit Prof D. Karen van den Berg durch die Ausstellung „Apokalypse und Weltrettung“ statt.


| SUPPE UND WEIN

Alle Besucherinnen und Besucher sind vor und nach der Veranstaltung herzlich zum Gespräch bei Suppe, Tee und Wein eingeladen.


| CORONA HINWEIS

Aufgrund der aktuellen Lage haben wir uns für eine 2G+ Regelung entschieden (+ = negativer Coronatest).


| KURZVITAS

Milo Probst, geboren 1991 in Basel, ist Historiker und arbeitet derzeit an einer Dissertation über die Umweltkritik im Anarchismus des ausgehenden 19. und anbrechenden 20. Jahrhunderts an der Universität Basel. Er interessiert sich für die Schnittstellen zwischen Forschung und Aktivismus und ist in der Klimagerechtigkeitsbewegung aktiv.


Lukas Stolz beschäftigt sich im Rahmen seiner Dissertation mit der Krise des Fortschrittsbegriffs im Anthropozän und interessiert sich besonders für die Herausforderungen, die sich daraus für emanzipative politische Praxen und Vorstellungswelten ergeben. Er ist Mitglied des Herausgeber*innen-Kollektivs der Zeitschrift für philosophisch-politische Einmischungen éngagée und arbeitet als Kommunikations- und Strategieberater für NGOs.


| FÖRDERUNG

Die Ausstellung „Apokalypse und Weltrettung“ sowie das Begleitprogram ist gefördert von: Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg | Fränkel Stiftung | Sparkasse Bodensee | Architektenkammer Baden-Württemberg | Exploration Architecture | Arava Institute for Environmental Studies | Die Blaue Blume e.V.


[1] Vgl.: https://www.monopol-magazin.de/interview-klima-apokalypse

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