Prof Dr Johannes Heil zu Gast an der Zeppelin Universität
Große öffentliche Aufmerksamkeit erlangte Johannes Heil im vergangenen Jahr mit der Veröffentlichung seines Buches „Ersessene Kunst – Der Fall Gurlitt“. Im Zentrum steht dabei der sogenannte „Schwabinger Kunstfund“ von 1280 Kunstwerken in der Münchner Privatwohnung von Cornelius Gurlitt, Sohn des in der NS-Zeit tätigen Kunsthändlers Hildebrand Gurlitt. Der Fall Gurlitt war über den Skandal hinaus, so Heil in seinem Buch, auch Symptom für den bis heute ungenügenden Umgang mit den Folgen des NS-Kunstraubs. Die Beiträge des Bandes, die auf eine Tagung in Heidelberg vom Januar 2014 zurückgehen, erhellen die Geschichte der Sammlung Gurlitt und befassen sich mit Kunsthandel und Museumspraxis vor und nach 1945. Sie verhandeln rechtliche und ethische Dimensionen des „Schwabinger Kunstfundes“, seine Bedeutung für die Provenienzforschung und die Restituierungspraxis im Kontext des deutschen und internationalen Rechts.
Prof Dr Johannes Heil promovierte 1994 an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main im Fach Mittlere und Neuere Geschichte und hat 2003 bei Wolfgang Benz an der TU Berlin habilitiert. Von 2003 - 2005 verbrachte er Forschungsaufenthalte an den Universitäten Madison (Wisconsin) und Notre Dame (Indiana). Seit 2005 ist er Inhaber der Ignatz-Bubis-Stiftungsprofessur für Religion, Geschichte und Kultur des europäischen Judentums. Seit dem Jahr 2008 leitet Herr Prof Dr Johannes Heil als erster Prorektor die Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg. Im Juni 2013 wurde er auf sechs Jahre zum Rektor gewählt. Seit Dezember 2012 ist er zugleich Honorarprofessor der Universität Heidelberg.
Professor Dr Johannes Heil ist nächster Gast in der Reihe Bürger-Universität der Zeppelin Universität. Am Mittwoch, 2. November, spricht der renommierte Historiker über „Stolpersteine in der Geschichte – Der Fall Gurlitt und andere Auffälligkeiten in der Gegenwart“. Beginn ist um 19.15 Uhr auf dem Campus am Seemooser Horn.
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