Lars Hagenlocher studiert den CCM-Bachelorstudiengang an der ZU und parallel Philosophie und Geschichte an der Universität Konstanz. Weil er aber die ZU ganz klar als seine Heimatuniversität betrachtet, hat er sich in diversen Ämtern hochschulpolitisch engagiert – zuerst als Erst- und Zweitsemestersprecher, dann als Programmschaftsvertreter und schließlich als Studentischer Senator. Auch in seiner Freizeit zeigt sich der 22-Jährige vielseitig: So hegt Hagenlocher ein Faible für Deutschrap und moderiert dazu eine Sendung beim studentischen Internetradio Welle20, und er betreibt seit vielen Jahren Kraftsport.
Bereits im Kindes- und noch mehr im Jugendlichenalter hat sich Lars Hagenlocher besonders für die deutsche Sprache und Literatur interessiert, eigene Kurzgeschichten und Gedichte geschrieben und Unmengen an Büchern verschlungen. Doch nicht nur das: „Umgekehrt weiß ich noch genau, dass ich schon früh großen Wert darauf gelegt habe, mit anderen Menschen – ob Gleichaltrige oder Erwachsene – zu kommunizieren, mir verschiedene Meinungen anzuhören und mich für andere und deren Interessen einzusetzen.“
Weil Lars Hagenlocher auch gern Verantwortung übernahm, kandidierte er direkt nach dem Übergang aufs Gymnasium für das Amt des Klassensprechers – ein Amt, das er durchgehend von der 5. bis zur 13. Klasse bekleidete. Zusätzlich wurde Hagenlocher ab der 8. Klasse zum Jahrgangssprecher gewählt und damit in die Schülervertretung. Ähnlich früh entwickelte er eine Leidenschaft dafür, sich mit Dingen, die ihn interessieren, tiefergehend auseinanderzusetzen. Er spielte mehr als zehn Jahre lang in einem Schachverein und war regelmäßig als Fußballschiedsrichter im Einsatz: „Auch, wenn es mir dabei vor allem um den Spaß an der Sache ging, habe ich viele Kompetenzen erworben, die mir heute noch im Alltag und im Studium weiterhelfen. Hierzu zählt beispielsweise Probleme zu lösen, in kniffligen Situationen strategisch vorzugehen oder willensstark und diszipliniert zu agieren.“
Seinen anfänglich geschilderten Interessen gemäß belegte Lars Hagenlocher in der Oberstufenzeit Deutsch und Englisch als Leistungskurse. „Doch als die Studienwahl langsam näher rückte, war mir schnell bewusst, dass ich mich nicht ausschließlich den Sprachen und der Literatur widmen möchte“, erläutert Hagenlocher. Anglistik oder Germanistik waren damit vom Tisch. Kurzzeitig standen sogar Evangelische Theologie oder BWL als Studienfächer im Raum, doch auch diesen Gedanken verwarf Hagenlocher alsbald. Was also dann? „Empfehlungen aus der Familie führten mich zur ZU und dem CCM-Bachelorstudiengang, und nach einigen Recherchen war ich sofort von der Möglichkeit begeistert, Kommunikation, Kultur und Management in einem Studiengang zu verbinden.“
Nach Beginn des Studiums wandelte sich anfängliche Überforderung dank seiner Offenheit und Neugier zügig in Inspiration und Beflügelung. „Für mich hat sich die ZU als wahrer Glücksfall herausgestellt“, sagt Hagenlocher. „Denn sie stellt nicht nur Raum für wissenschaftliches Arbeiten zur Verfügung, sondern bietet auch Freiräume und Chancen, seine Potentiale zu entdecken, sich persönlich zu entfalten und sich jeden Tag aufs Neue mit faszinierenden und inspirierenden Menschen auszutauschen.“
Ob System- oder Netzwerktheorie: Fachlich entdeckte Lars Hagenlocher auch die Soziologie für sich und setzt sich bis heute mit Gedankengebäuden und Theorien lebhaft auseinander – mehr noch aber rückte eine weitere geisteswissenschaftliche Disziplin in seinen Fokus: die Philosophie. „Das tiefschürfende Nachdenken über verschiedenste Lebensthemen fasziniert mich einfach“, erklärt Hagenlocher. „Für mich ist es erfüllend, Texte zu lesen und dabei zu beobachten, wie Menschen denken und argumentieren, das Niedergeschriebene zu reflektieren und sich selbst ein Bild zu machen.“ Weil er noch tiefer in die philosophische Welt eintauchen wollte, entschloss er sich dazu, an der Universität Konstanz ein weiteres Bachelorstudium, nur eben diesmal in Philosophie und Geschichte, aufzunehmen – „eine echte Überforderung, aber auch eine weitere Herausforderung zu genau dem richtigen Zeitpunkt.“ Wenn alles gut geht, dann hat Lars Hagenlocher 2019 zwei Bachelorabschlüsse in der Tasche – und es sieht momentan auch alles danach aus: Bislang bewegt er sich an beiden Universitäten in Richtung Regelstudienzeit. „Und das, obwohl ich tagtäglich an meine intellektuellen Grenzen stoße“, bemerkt Hagenlocher.
Sich zu engagieren und Themen voranzubringen, das konnte Lars Hagenlocher in seinen unterschiedlichen hochschulpolitischen Ämtern, die er von Beginn an der ZU bekleidete. „Ich habe damals gar nicht lange darüber nachgedacht, mich als Erstsemestersprecher zu bewerben, sondern habe einfach kandidiert “, berichtet Hagenlocher. Nach gewonnener Wahl vertrat er in den ersten beiden Semestern die Interessen der Studierenden des Zeppelin-Jahres im Student Council. „Insgesamt habe ich die hochschulpolitische Arbeit und das Zusammenspiel mit den ZUlern als großartig empfunden und mich direkt im Anschluss für das Amt des CCM-Programmschaftsvertreters aufstellen lassen“, erzählt Hagenlocher. Erneut wurde er gewählt und arbeitete wenig später an Themen wie der inhaltlichen Weiterentwicklung des Studienprogramms und der Marketingstrategie für diesen.
Und es ging nahtlos weiter: „Als ich danach im vierten Semester war, musste ich gar nicht mehr großartig überzeugt werden, auch für das Amt des Studentischen Senators zu kandidieren. Es hat sich zu diesem Zeitpunkt einfach richtig angefühlt.“ Mit einer klaren Vorstellung vom Amt und einem deutlich erkennbaren Ziel vor Augen, nämlich die Kommunikation zwischen einzelnen Statusgruppen zu verbessern und damit mehr Verständnis füreinander zu schaffen, ging Lars Hagenlocher nach Bewerbung und Wahl ans Werk. Ausgestattet mit der nötigen Portion Hartnäckigkeit konnte er seine Ideen auch in die Tat umsetzen: Als Vermittler entwickelte er Formate, die den Dialog und die Begegnung förderten und bis heute forcieren.
Vor gut einem Monat hat Lars Hagenlocher sein Amt turnusgemäß wieder abgegeben. „Für mich war es immer entscheidend, basierend auf Dialog und insbesondere Reflexion zu einer vernünftigen Entscheidung zu gelangen“, resümiert Hagenlocher. „Zudem bin ich der Meinung, dass man auch für sich selbst unfassbar viel lernen kann, wenn man sich mit verschiedenen Menschen und deren Interessen, Bedürfnissen und Auffassungen auseinandersetzt.“
Neben den beiden Studiengängen und dem hochschulpolitischen Engagement hegt Lars Hagenlocher eine Leidenschaft für den Deutschrap. Und auch für diese Leidenschaft hat er die passenden Anschlüsse an der ZU gefunden. „Um mal richtig abzuschalten und eine gute Zeit zu haben“, moderiert er seit einigen Semestern mit einer Kommilitonin die Sendung „FlowZirkus“ beim studentischen Internetradio Welle20, in der es eben hauptsächlich um Rap-Musik geht. Darüber hinaus befasst er sich demnächst im Rahmen seines Humboldt-Projektes mit dem musikalischen Genre. Das Thema: „Beschreibung sozialer Strukturen sowie Erfahrungen der In- und Exklusion am Beispiel deutscher Rap-Musik“. „Dabei will ich mit dem weit verbreiteten Vorurteil aufräumen, dass diese musikalische Gattung nur inhaltsbefreite Proletenmusik darstellt“, erwähnt Hagenlocher.
Wegen seiner fordernden Studienzeit muss er zwar auf ein Auslandssemester verzichten, möchte dies aber nach dem Bachelorstudium nachholen und einen Master im englischsprachigen Raum absolvieren. „Diesmal aber nur einen Master“, sagt Hagenlocher. „Wahrscheinlich!“