Das Teilprojekt D04 ist die erste Beteiligung der Zeppelin Universität an einem Sonderforschungsbereich der DFG und untersucht das dynamische Wechselspiel
zwischen den von staatlichen Stellen der Europäischen Union (EU) vermittelten Emotionen
und den emotionalen Äußerungen von aktivistischen Netzwerken des linken und
rechten Spektrums.
Mit Fokus auf die europäische Migrationspolitik erforscht das Projekt, inwiefern aktivistische Netzwerke institutionell verankerte Emotionsrepertoires auf der Ebene der EU herausfordern und diese dadurch in Frage stellen können. Zudem fragt das Projekt, welche Akteur:innen was, wann und wie fühlen dürfen, wessen Emotionen für den Diskurs von Bedeutung sind und wie das Selbstbild und die Identität der EU in der Migrationspolitik affektiv kontestiert werden.
Untersuchungsgegenstand sind somit Situationen, in denen die Bedeutungen und Ausdrucksformen einzelner Emotionsrepertoires umstritten sind. Diese Situationen und Ereignisse bezeichnet das Projekt als affektive Orte der Auseinandersetzung, in denen Regeln und Normen über Angemessenheit und Ausdruck von Emotionen in Frage gestellt, abgelehnt und möglicherweise neu definiert werden.