Uriel Orlow, Geraniums Are Never Red, 2016 | Installationsansicht Kunstmuseum Liechtenstein, 2020 | Foto: Stefan Altenburger Photography, Zürich © 2021, ProLitteris, Zürich / Kunstmuseum Liechtenstein
Was werde ich von den Bohnen lernen oder die Bohnen von mir? (Henry David Thoreau, Tagebucheintrag 7. Juli 1845)
Die Kuratorin des Kunstmuseums Liechtenstein gibt in ihrem Online-Vortrag einen Einblick in die Ausstellung rund um den Paradigmenwechsel der Betrachtung der Pflanzenwelt.
Die Einsicht, dass der Mensch die Ökologie der Erde tiefgreifend verändert, wird von Naturwissenschaftlern im 21. Jahrhundert mit dem Begriff des „Anthropozän“ erfasst. Die Liechtensteiner Ausstellung „Parlament der Pflanzen“ (2020/21) setzte an dieser Erkenntnis an, um eine neue Erzählweise über die komplexen Verflechtungen anzubieten, durch die alles mit allem verbunden ist.
Eingeladen wurden dafür Künstlerinnen und Künstler, die nicht nur am aristotelischen Denken rütteln, das die Pflanzenwelt in die Nähe der anorganischen Welt rückt, sondern auch an der anthropozentrischen Sicht, die großteils bis heute die westliche Welt prägt. Und demgemäß wurde auch die Ausstellung als ein offenes Gefüge angelegt. Aspekte wie Selbstorganisation, Identifikation, Utopien, soziale Beziehungen zwischen Flora und Mensch und eine andere Wahrnehmung von Zeit spiegelten sich in den Werken. Ebenso wurden Scham und Sexualität, Bewusstseinserweiterung und Transformation, innere und äussere Migration, medizinisches, naturwissenschaftliches und auch kosmisches Wissen thematisiert.
Der Vortrag findet im Rahmen der langjährigen Kooperation des Kunstmuseums Liechtenstein und des artsprogram statt und wird im Kontext des Seminars „Überlebenskünste“ veranstaltet.
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