Ein Vortrag zu Fragen des Ausstellungsdesigns im Rahmen der Ausstellung " Der verstehende Blick - Fotografien von Pierre Bourdieu" an der ZU
Der Raum einer Ausstellung ist eine Konstruktion. Sein Design bestimmt, wie darin Bedeutungen generiert, verschoben und gelegentlich unterlaufen werden. Der Vortrag geht diesen sozialen Aushandlungsprozessen anhand von drei klassischen Museumselementen nach.
Die Kooperative für Darstellungspolitik (Jesko Fezer, Anita Kaspar, Andreas Müller) beschäftigt sich mit der Erforschung der Repräsentation politischer und kultureller Anliegen und gestaltet Ausstellungsarchitekturen als diskursive Räume öffentlicher Auseinandersetzung. An der ZU konzipiert sie das Display für die Ausstellung „Der verstehende Blick – Fotografien von Pierre Bourdieu“, die einen der wichtigsten Soziologen der Nachkriegszeit und Begründer der visuellen Soziologie ins Zentrum stellt. Über ein halbes Jahr hinweg können in einem von den Berliner Designern entwickelten Archiv- und Werkraum aus einem Fundus von etwa 1000 Fotografien Themengruppen eruiert, zusammengestellt und in wechselnden Konstellationen gezeigt werden, die das Bourdieusche Habituskonzept, die weibliche Hexis, Formen der Verschleierung, die Entwicklung der ländlichen Regionen im Mittelmeerraum vor Augen führen.
Andreas Müller, Jesko Fezer und Anita Kaspar sind ehemalige Redakteure der Zeitschrift „An Architektur“, sie lehren Experimental Design, Urban Development und Exhibition Design an verschiedenen Universitäten und arbeiten seit 2008 in ihrem Studio für Ausstellungsdesign zusammen. Gemeinsam entwerfen sie Ausstellungen, vor allem im Kulturbereich. In 2019 wurde von ihnen der künstlerische Beitrag zur Biennale Venedig im Deutschen Pavillon umgesetzt.