Für Pierre Bourdieu war die Fotografie ein wichtiges Arbeitsinstrument – der Zugang und Umgang mit seiner Sammlung und das Aufzeigen von Möglichkeiten der forschenden Arbeit mit diesem soll Studierenden und Interessierten in zwei einführenden Vorträgen mit Workshopcharakter unter dem Titel MEET THE ARCHIVE ermöglicht und nähergebracht werden.
In den einstündigen Terminen wird zuerst kurz der Zweck und die Entstehungsweise des Archivs und dessen Aufbau vorgestellt. Danach folgt pro Termin ein unterschiedlich ausgerichteter, immer die wissenschaftliche Arbeit mit Fotografien thematisierender, praxisorientierter Vortrag von etwa 30-45 Minuten Länge. Beide Vorträge stellen somit verschiedene Herangehens-, Sicht- und Arbeitsweisen mit dem vorhandenen Archiv vor und eröffnen damit den BesucherInnen einen eigenen Zugang zu den im Archiv gelagerten Bildern.
Das Ziel der Veranstaltungsreihe ist, den praktischen Zugang zum Archivmaterial zu erleichtern und Handwerksmittel zu Verfügung zu stellen, so dass der Blick für die Fotografien geschärft wird sowie Fragestellungen entwickelt werden können. Danach wird Zeit bleiben, damit Besucher und Teilnehmer erste, eigene Arbeitsweisen mit dem Archiv ausprobieren und beginnen können.
Den Auftakt des zweiteiligen Workshops zum 'interaktiven Archivraum' der Fotografien Pierre Bourdieus gibt Prof. Dr. Franz Schultheis am 06. November 2019. Er habilitierte bei Pierre Bourdieu, ist Gründer der "Stiftung Bourdieu" und Nachlassverwalter der Fotografien. Er wird über die Entstehungszeit der Fotografien in Algerien berichten und Bourdieus fotografische Praxis erläutern, die eine dichte Repräsentation sozialer Wirklichkeit ermöglicht - "vom Foto zur Theorie".