Dr. Julian Junk - Nachwuchsgruppenleiter und Leiter des Berlin-Büros, Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung
Extreme politische Ansichten haben Konjunktur. Auf der rechten und linken Seite des politischen Spektrums sowie aber auch in religiösen Milieus radikalisieren sich Positionen und stellen die Werte und Institutionen der demokratischen Gesellschaft in Frage. Der Vortrag fasst thesenhaft und fokussiert auf wesentliche Handlungsoptionen die Erkenntnisse von drei deutschlandweiten, teils mit europäischen Partnern umgesetzten Forschungsverbünden/-projekten zusammen: "Gesellschaft Extrem: Radikalisierung und Deradikalisierung in Deutschland"; "Radikalisierungs- und Mobilisierungsdynamiken des salafistischen Dschihadismus in Deutschland in der virtuellen und der realen Welt" sowie "Salafismus in Deutschland: Forschungsstand und Wissenstransfer". Der Vortrag geht zunächst kurz auf den Radikalisierungsbegriff in Verbindung mit dem Gewaltbegriff ein, skizziert den Forschungsstand zur Radikalisierung von Individuen, von Gruppen und von ganzen Gesellschaften, benennt zentrale Herausforderungen in den Bereichen Deradikalisierung, Online-Radikalisierung und Evaluierung und leitet daraus exemplarisch die Konsequenzen für Praxis und Wissenschaft ab.