Dr Thorsten Philipp (ZU): Semplicità – Neorealismus und Poetik des Alltags im Italien der Nachkriegsphase.
Bild: Vittorio de Sica, Ladri di biciclette (Fahrraddiebe), 1948
Über den Vortrag:
Nüchtern, funktional und unter Verzicht auf große Gesten stellt sich Italien im letzten Kriegsjahr den sozialen und politischen Herausforderungen, die mit militärischer Niederlage und Zusammenbruch des Faschismus einhergehen. Authentizität, Unmittelbarkeit und ungeschönte Abbildung der Wirklichkeit werden zu den bestimmenden ästhetischen Kriterien einer Literatur- und Filmkultur, die an der Schnittstelle zwischen Armut und Aufbruch, Ernüchterung und Neuerfindung vermittelt. Der Vortrag gewährt Einblicke in den italienischen Neorealismus des Dopo Guerra, seine politischen Kontexte und die künstlerischen Positionen, die sich in Literatur und Film aus der Wiederentdeckung der Einfachheit speisen.
Über den Vortragenden:
Thorsten Philipp, Romanist und Politologe, leitet als Programm-Manager die Studiengänge Digital Pioneering und Business & Leadership for Engineers an der ZU Executive Education. Er lehrt Nachhaltigkeitstheorien, Entwicklungs- und Umweltpolitik an mehreren Hochschulen, u.a. an der Universität Freiburg.
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