Friedrichshafen. Um „Joseph Beuys’ soziale Plastik als Werk“ geht es am Dienstag, 4. Februar, in der nächsten Veranstaltung der öffentlichen Vorlesungsreihe „Meisterwerke ohne Meister“ an der Zeppelin Universität (ZU). Zu Gast ist ab 19.30 Uhr auf dem ZU-Campus am Seemooser Horn der Wangener Verleger, Publizist und Beuys-Experte Rainer Rappmann.
Joseph Beuys zählt zweifellos zu den bahnbrechenden Figuren der Kunst des 20. Jahrhunderts. Sein Ansatz der sozialen Plastik, der die Kunst kompromisslos auf die gesellschaftliche Lebenswirklichkeit zuführt, gilt vielen Künstlern heute noch als Rollenmodell. Rappmann unternimmt deshalb den Versuch, diesen Ansatz als das eigentliche Werk des Künstlers zu beschreiben. Für ihn sind die Zeichnungen, Plastiken, Aktionen und Vorträge als Einheit zu begreifen. Und dies nicht zuletzt vor dem Hintergrund, dass Beuys mit gesellschaftlichen Konzeptionen an die Öffentlichkeit trat und für politische Ziele kämpfte. Rappmann deutet das politische Engagement von Beuys als künstlerischen Kern seiner Arbeit, der sich nur vor dem Hintergrund eines ganz neuen Menschenbildes und einer neuen Idee der Ordnung der Gesellschaft verstehen lässt.
Der Autor, Verleger, Publizist, Veranstalter und Gründer des FIU-Verlags Rainer Rappmann hat Teile des sprachlichen Werkes von Joseph Beuys editiert und herausgegeben. Darüber hinaus gilt er als langjähriger Wegbegleiter des Künstlers und als einer der wichtigen Experten zu Beuys’ Konzept der sozialen Plastik. Er ist Initiator und Organisator der Achberger Beuys-Symposien sowie des Vereins Soziale Skulptur e.V. Von 1971 bis 1974 studierte Rappmann an der Erziehungswissenschaftlichen Hochschule in Landau in der Pfalz Kunst, Deutsch und Philosophie. 1974 schloss er seine Examensarbeit mit dem Thema „Joseph Beuys und die Veränderung der Gesellschaft“ ab.