Friedrichshafen. Das Spannungsfeld des Nahen Ostens haben zehn Studierende der Zeppelin Universität (ZU) bei einer siebentägigen Exkursion in den Libanon unmittelbar kennengelernt. Sie waren dabei Gäste der American University of Beirut (AUB), finanziert wurde der Aufenthalt im Rahmen des „Baden-Württemberg-STIPENDIUMs für Studierende – BWS plus“, einem Programm der Baden-Württemberg Stiftung.
Einmalige Erfahrungen bei der Exkursion: Die ZU-Studierenden und Silke Pfaller (m.), Leiterin des International Office der ZU, mit Gastgebern an der American University of Beirut.
Dabei erwartete die Studierenden Melanie Berger, Aras Direkoglu, Thilo von Gilsa, Talea von Lupin, Nils Metzger, Lisa Neal, Michael Pfefferle, Kim Strupp, Yulia Vereshchak und Jan Wasserzieher ein umfangreiches Programm. Die Studierenden aus allen vier Bachelorstudiengängen hatten sich eigens für die Teilnahme bewerben müssen und waren ausgewählt worden. Mit Impulsseminaren, Diskussionen und Literaturvorschlägen waren sie von den ZU-Professoren Dirk Baecker und Wolfgang Muno wie auch vom International Office unter der Leitung von Silke Pfaller und der aus Ravensburg stammenden AUB-Absolventin Katharina El Masri auf den Aufenthalt intensiv vorbereitet worden. Und es wurde, wie die Teilnehmer am Ende feststellten, „eine Exkursion, die jegliche Vorstellungskraft der vorhergegangenen Erwartungen überstieg“.
Den Auftakt des Programms machte ein zweitägiger Workshop an der AUB über die allgemeine politische und gesellschaftliche Situation des Nahen Ostens, die Arbeit der Vereinten Nationen dort und die Problematiken durch die palästinensischen Flüchtlingslager und die mehr als eine Million Bürgerkriegsflüchtlinge aus Syrien. Referenten waren dabei Professoren der AUB sowie der BBC-Korrespondent im Nahen Osten, Tarek Saleh. Den Libanon jenseits Beiruts lernten die Studierenden in drei Ausflügen kennen. Diese führten sie auf die Spuren des Römischen Reiches rund um Baalbek, in die Hafenanlage um Saida und in die sunnitisch geprägte Stadt Tripoli im Norden des Landes. Viel Raum während der Exkursion war darüber hinaus persönlichen Begegnungen gewidmet, wie beispielsweise mit der Soziologin Amina El Solh, die sich mit ihrer Unternehmung „Solidere“ dem Wiederaufbau von Beirut-Downtown widmet, oder mit Familienunternehmern, „in denen die Reaktion auf die Krise ständiger Alltag ist“, wie die Studierenden feststellten.
Ermöglicht wurde den ZU-Studierenden die Exkursion durch eine Unterstützung im Rahmen des „Baden-Württemberg-STIPENDIUMs für Studierende – BWS plus“, einem Programm der Baden-Württemberg Stiftung. Dieses unterstützt seit 2012 das Projekt „Brücke zur arabischen Welt“, das den Aufbau einer Kooperation zwischen der ZU und der AUB zum Ziel hat. Im Zuge dessen hatte sich 2013 bereits ein zweitägiger Kongress von ZU und AUB in Friedrichshafen mit den politischen und sozialen Ursachen und Folgen der Reformbewegungen in Nordafrika und der arabischen Welt befasst. Eine reguläre Partnerschaft beider Universitäten befindet sich inzwischen in Vorbereitung.
Das Baden-Württemberg-STIPENDIUM
Das Baden-Württemberg-STIPENDIUM fördert den internationalen Austausch von qualifizierten Studierenden, jungen Berufstätigen sowie Schülerinnen und Schülern. Seit 2001 konnten mehr als 17.000 junge Menschen aus Baden-Württemberg Auslandserfahrungen sammeln bzw. junge Menschen aus dem Ausland einige Zeit in Baden-Württemberg verbringen. Im laufenden Stipendienjahr 2014/2015 wird die Stiftung wieder über 1.000 Stipendien vergeben.
Das Programm Baden-Württemberg-STIPENDIUM für Studierende – BWS plus
Mit dem Programm BWS plus unterstützt die Baden-Württemberg Stiftung innovative Kooperationen von Hochschulen mit anderen internationalen Institutionen. 2011 wurde das mit jährlich ca. 800.000 Euro dotierte Programm zum ersten Mal ausgeschrieben und unterstützt inzwischen mehr als 30 BWS plus-Projekte an baden-württembergischen Hochschulen.
Weitere Informationen unter www.bw-stipendium.de
Stiftungsprofil
Die Baden-Württemberg Stiftung setzt sich für ein lebendiges und lebenswertes Baden-Württemberg ein. Sie ebnet den Weg für Spitzenforschung, vielfältige Bildungsmaßnahmen und den verantwortungsbewussten Umgang mit unseren Mitmenschen. Die Baden-Württemberg Stiftung ist eine der großen operativen Stiftungen in Deutschland. Sie ist die einzige, die ausschließlich und überparteilich in die Zukunft Baden-Württembergs investiert – und damit in die Zukunft seiner Bürgerinnen und Bürger.
Weitere Informationen unter www.bwstiftung.de