Friedrichshafen. Mit der Politikwissenschaftlerin und Publizistin Professorin Dr. Ulrike Guérot beschließt die Zeppelin Universität (ZU) am Montag, 5. Dezember, das Herbstsemester ihrer Reihe Bürger-Universität. Sie spricht ab 19.15 Uhr auf dem ZU-Campus am Seemooser Horn zum Thema „Muss sich Europa neu erfinden?“.
Spricht an der Bürger-Universität der Zeppelin Universität: Professorin Dr. Ulrike Guérot.
Die aktuellen Kontroversen um das Ausscheiden Großbritanniens, um die Zukunft des Euro und um die Bewältigung beispielloser Flüchtlingswellen erwecken den Eindruck eines Europas im beschleunigten Niedergang. Der Reformbedarf scheint unstrittig. Aber was genau sollte sich ändern und wie? Längst sei es an der Zeit, Europa neu zu denken, sagt Ulrike Guérot. Nur eine neue Erzählung europäischer Integration könne die verschütteten Potentiale aufzeigen, die zum Bau der gemeinsamen Zukunft dringend benötigen würden.
Professorin Dr. Ulrike Guérot, geboren 1964 in Grevenbroich, ist Leiterin des Departments für Europapolitik und Demokratieforschung an der Donau Universität Krems (Österreich). Sie ist Gründerin und Direktorin des European Democracy Lab, einem interdisziplinären Think Thank der European School of Governance in Berlin. Zentrales Anliegen ihres Instituts ist die Reflexion über ein neues politisches System für Europa, das auf der Gleichheit seiner Bürgerinnen und Bürger beruht. Gemeinsam mit dem Schriftsteller Robert Menasse veröffentliche sie 2013 ein Manifest zur „Gründung einer Europäischen Republik“, das später von prominenten Wissenschaftlern wie dem Ökonomen Thomas Piketty, dem „Club of Rome“-Ko-Präsidenten Ernst Ulrich von Weizsäcker und der Politikwissenschaftlerin Gesine Schwan mitunterzeichnet wurde. 2016 erschien ihr vieldiskutiertes Buch „Warum Europa eine Republik werden muss! Eine politische Utopie.“
Als Politikwissenschaftlerin lehrte und forschte Ulrike Guérot an zahlreichen renommierten Universitäten, darunter an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder), der Bucerius Law School in Hamburg, der INSEAD Business School in Singapur, der New York University und der Johns Hopkins University in Baltimore. Sie ist Trägerin des französischen „Ordre national du Mérite“. Seit vielen Jahren berät sie politische Entscheidungsträger im Bereich der Europapolitik, wobei ihr Schwerpunkt auf der Weiterentwicklung europäischer Institutionen und einem gemeinsamen Auftritt Europas in der Welt liegt. Charakteristisch für Ulrike Guérot ist die parteien- und debattenübergreifende Ausrichtung ihres europäischen Engagements. Sie verbindet in ihren zahlreichen Publikationen ökonomische, geostrategische, demokratietheoretische und institutionelle Fragestellungen.
Die Bürger-Universität diskutiert Chancen, Ressourcen und Grenzen der europäischen Idee und sucht nach Optionen, Europa – aller Krisenrhetorik zuwider – einer dauerhaft-tragfähigen, gelingenden und demokratischen Perspektive entgegenzuführen.
Mit Professorin Dr. Ulrike Guérot diskutieren der Politikwissenschaftler und Philologe Dr. Thorsten Philipp und Studierende der ZU.
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