Friedrichshafen. Das „The Open Government Institute“ an der Zeppelin Universität (ZU), die Hochschule für Angewandte Wissenschaften St. Gallen und die Universität Liechtenstein haben im Herbst vergangenen Jahres ihre Gemeinschaftsinitiative „bodensee | barrierefrei“ gestartet. Das Bürgerprojekt, das auf vorhandene Barrieren in der Region hinweisen und barrierefreie Lösungen loben will, geht nun in die nächste Runde.
Wie barrierefrei sind die öffentlichen Plätze, Einrichtungen, Lokale und Verkehrsmittel in der Bodensee-Region? Darum geht es in der neuen „Mapping“-Aktion in Friedrichshafen, Lindau und Konstanz am Freitag, 9. Mai. Teilnehmen können alle interessierten Bürger. Angesprochen sind insbesondere auch Menschen mit kurzfristigen sowie permanenten Mobilitätseinschränkungen, deren Angehörige und Interessensvertreter, Vereine und Organisationen, die sich für das Thema Barrierefreiheit interessieren, sowie Stadt- und Tourismusmarketing in der Bodensee-Region. Gesetzt wird bei der Aktion auf die „Wheelmap“, eine kostenlose mobile Applikation für Smartphones, mit deren Hilfe Informationen zum aktuellen Stand der Barrierefreiheit in der Bodensee-Region gesammelt und auf einer eigens dafür zur Verfügung gestellten Karte markiert und bewertet werden können.
Die Organisatorin der Aktion, Celina Raffl, erklärt: „Je mehr Menschen an der Aktion teilnehmen, umso wertvoller und umfassender sind die Ergebnisse.“ Und nur so könne offene IT-gestützte Zusammenarbeit mit gesellschaftlichem Mehrwert gelingen. „Gemappt“ werden kann alles, was als öffentlicher Ort gekennzeichnet ist: Restaurants, Bars, Einkaufszentren, lokale Geschäfte, Treppen, Aussichtsplätze, Kinderspielplätze, Arztpraxen, öffentliche Toiletten sowie Schulen und öffentliche Einrichtungen. Teilnehmen können alle Interessierten – auch solche, die kein Smartphone oder Tablet besitzen.
Ziel des offenen Bürgerprojektes ist es, Menschen mit Mobilitätseinschränkung sowie deren Angehörigen aus der Region und auch Urlaubern den Tag planbarer zu machen, Innovationsimpulse für die Region zu setzen und die Zusammenarbeit von Bürgern, Zivilgesellschaft, Verwaltung und Politik zu fördern und zu stärken. „Dienste wie die Wheelmap tragen maßgeblich dazu bei, die Bodensee-Region lebenswerter und behindertenfreundlicher zu gestalten. Wir sollten ihnen dankbar sein, dass sie uns aufzeigen, wo wir uns als Gesellschaft noch besser aufstellen müssen“, sagt Professor Dr. Jörn von Lucke, Direktor des „The Open Government Institute“ und Inhaber des Lehrstuhls für Verwaltungs- und Wirtschaftsinformatik an der ZU.
Die Treffpunkte am 9. Mai jeweils um 15 Uhr: in Friedrichshafen am Zeppelin Museum (unter der Uhr), in Lindau auf dem Parkplatz P4 Inselhalle und in Konstanz an der Katamaran-Anlegestelle. Nähere Informationen erhalten alle Interessierten bei Celina Raffl (Tel. 07541 6009-1475, E-Mail: celina.raffl@zu.de) sowie unter www.bodenseebarrierefrei.wordpress.com oder www.facebook.com/bodenseebarrierefrei
Die Initiative ist Teil des Forschungsprojektes „eSociety Bodensee 2020 – Offene gesellschaftliche Innovation in der Bodensee-Region“, das von der Internationalen Bodensee-Hochschule (IBH) gefördert wird (www.esocietybodensee2020.wordpress.com).