Friedrichshafen. Das artsprogram der Zeppelin Universität (ZU) eröffnet im Rahmen des diesjährigen Jahresthemas „Radical Dreaming – Visionen, Imaginationen, Abgründe“ am Donnerstag, 10. März, die Ausstellung „Algorithmic Rituals – The Infinite Self“. Gezeigt wird die gleichnamige Installation der aus der Bodenseeregion stammenden Kunstschaffenden Susanne Kennedy und Markus Selg, die dazu einlädt, das Verhältnis von Mensch, Bewusstsein, Leben und künstlicher Intelligenz zu erkunden. Beginn der Ausstellungseröffnung, zu der alle Interessierten herzlich eingeladen sind, ist um 18.30 Uhr in der White Box auf dem ZF Campus der ZU im Fallenbrunnen.
Gibt es ein digitales Unbewusstes? Welche Träume weben künstliche Intelligenzen? Was sind die Rituale und Spiele der Algorithmen, die uns umgeben? Bis vor Kurzem dachte kaum jemand daran, dass Technologie lebendig sein könnte, dass sie ein System sein könnte, das wachsen, frei sein, den Raum erweitern und allgegenwärtig sein will – künstliche Intelligenzen, die ihre Komplexität steigern, sich der Natur anpassen, die Evolution beschleunigen möchten und das unendliche Spiel zu spielen vermögen.
In der Installation „Algorithmic Rituals – The Infinite Self“ von der Theatermacherin Susanne Kennedy und dem Multimediakünstler Markus Selg führen drei Roboter ein Ritual auf. Als bewegliche Teile in einem maschinellen Tableau vivant aus sich vielfach überlagernden digitalen Bildern und Wesen begegnen sie dem Publikum und sich selbst. Ihre Bewegungen gehorchen einem Rhythmus, den wir Menschen geschaffen haben, aber gleichwohl nicht deuten können.
In ihren künstlerischen Arbeiten befassen sich Susanne Kennedy und Markus Selg mit Formen post- und transhumanistischen Zusammenlebens, imaginieren Welten, in welchen das Individuum überschritten, das Selbst grenzenlos ist und ein unendliches Spiel zwischen menschlichen und nicht-menschlichen Akteuren seinen Gang nimmt. In einer psychedelischen Ästhetik entfalten sich wie übereinander geschichtete durchlässige Realitäten und Traumwelten, die dazu einladen, das Verhältnis von Mensch, Bewusstsein, Leben und künstlicher Intelligenz zu erkunden und Verbindungslinien zu ziehen – zwischen Mythologien, Programmen und Riten, zwischen Spiritualität und Technologie.
Begrüßt werden die Besucherinnen und Besucher der Ausstellungseröffnung von Professorin Dr. Karen van den Berg, wissenschaftliche Leiterin des artsprogram, und Rahel Spöhrer, kuratorische Leiterin des artsprogram. Im Anschluss gibt es ein Künstlergespräch mit Susanne Kennedy und Markus Selg.
Die Installation „Algorithmic Rituals – The Infinite Self“ ist Teil des gemeinsam vom artsprogram und dem Zentrum für Kulturproduktion an der ZU initiierten Jahresthemas „Radical Dreaming – Visionen, Imaginationen, Abgründe“. Die daran beteiligten Expertinnen und Experten aus Kunst, Literatur, Philosophie und Kulturwissenschaften gehen in Ausstellungen, Workshops und Vorträgen der Bedeutung des Träumens für die Erschließung der Welt und möglicher Zukünfte nach.
Die Ausstellung „Algorithmic Rituals – The Infinite Self“ sowie das Begleitprogramm werden gefördert von der Fränkel-Stiftung und der Sparkasse Bodensee.
Anmeldung und Informationen unter zu.de/veranstaltungen