next stop – die Unmöglichkeit des Ankommens | 2009

Kultur, Medien & Kommunikation | Ehemalige Projekte

Was Ankommen in Zeiten der Rastlosigkeit bedeutet, wollte die elfköpfige Studentengruppe des kuratorischen Projektes „Next Stop – die Unmöglichkeit des Ankommens“ untersuchen. Das Bild für Durchgangsräume, Zwischenräume und Schnelllebigkeit fanden sie in den städtischen Fußgänger-Passagen manifestiert.

Für die Bespielung dieser Unterführungen wurden die Künstlergruppe Aki Tarr (Dresden), Mark Formanek (Berlin) und Sophia Pompéry (Berlin) eingeladen, in einem einwöchigen Prozess vor Ort künstlerische Interventionen zu entwickeln. Entsprechend dem Titel des Projektes wurden in der Folge die eindrücklichen Ergebnisse der künstlerischen Eingriffe in den öffentlichen Raum in einer Führung von Station zu Station mit Publikum erwandert.


Erste Station war die Arbeit mit dem Titel Kopf im Himmel der jungen Berliner Künstlerin Sophia Pompéry, die mit einem Hochsitzes, der bis unter die Decke der Passage reichte, einen Ort zum Innehalten schuf. Nachdem man dort in der Höhe Aufnahmen von Vogelgezwitscher lauschen konnte, war man in der zweiten Tunnelsituation mit einem verstörenden Redefluss konfrontiert. Mark Formanek hatte eine aufgefundene Tonaufnahme eines offensichtlich psychischen Grenzgängers als irritierendes Moment für Passanten installiert. Um Zuhören und um Verstehen zu können, wurde man in der Mitte des Tunnels durch die Soundinstallation zum Verweilen gezwungen. Ein dunkler Gang mit Graffities, Werbeflächen und profanen Sprüchen am Hauptbahnhof war wiederum die Ausgangssituation für das Dresdner Künstlerkollektiv Aki Tarr. Nachdem Aki Tarr die Sprüche und Notizen an der Wand entziffert und notiert hatten, übertünchten sie den 80 m langen Tunnel gänzlich mit schwarzer Farbe und ließen anschließend aus dem Innern eines Kubus die notierten Botschaften von einer monotonen Stimme in einer geloopten Aufnahme wiedergeben.

Die Plattform 3/3, ein städtischer Projektraum für lokale Künstler, diente in den Tagen als Arbeits- und Aufenthaltsraum und wurde für die Vernissage zu einem Dokumentationsraum gestaltet, in dem die Prozesse der Woche nachvollzogen werden konnten; mit einem von zwei Studierenden geführten Gespräch mit den Künstlern Mark Formanek und Sophia Pompéry wurde die Projektwoche abgerundet und fand ihren Ausklang mit Musik.


Projektarbeit

Linda-Eileen Ahrens, Caroline Bierbrauer, Nora Hanßen, Simon Höher, Jakob Christian Jektat, Caroline Kapp, Lukas Onken, Lea Passarge, Judith Poprawa, Emanuel Schwarz, Lilly Wagner

Künstler

Aki Tarr, Künstlergruppe (Dresden), Mark Formanek (Berlin), Sophia Pompéry (Berlin)

Projektbetreuung

| Ulrike Shepherd (Kuratorin artsprogram)

| Prof. Dr. Karen van den Berg (Lehrstuhl für Kulturmanagement und inszenatorische Praxis)

Gefördert u.a. durch:

ZU|G (Zeppelin Universitätsgesellschaft)

OEW-Oberschwäbische Elektrizitätswerke

Technische Werke Friedrichshafen

Plattform 3/3

Zeit, um zu entscheiden

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