In ihrer Durational Literature.Performance 1440 nahm sich eine Gruppe von acht Studenten vor, eines der letzten Tabus einer scheinbar enttabuisierten Gesellschaft zu brechen: ein Tabu, das kaum jemand ausspricht, das für den Einzelnen aber immer bedeutsamer und drückender wird: das Tabu der Ineffizienz. Dieses aufzuzeigen hatte sich die studentische Gruppe mit ihrer Ausdauer-Literatur-Performance 1440 zum Ziel gesetzt:
Durational Literature.Performance 1440, Performance-Projekt, 2009
24 Stunden, 1440 Minuten lang wurde in Einzelperformances die Odyssee gelesen, ein Sandberg von einer menschlichen Sanduhr mit Kaffeelöffeln umgeschichtet, in einer Tanzimprovisation physische und psychische Grenzen ausgelotet, eine Raumskulptur mit spontanen Zeichnungen bearbeitet, Brote in Quadrate geteilt und, bestimmt von einem Zufallsgenerator, improvisierend gehandelt . Monotonie und Improvisation ließen so ein Raum-Zeitgefüge entstehen, welches die Frage aufwarf: Wer regiert eigentlich wen? Wir die Zeit, oder die Zeit jeden Einzelnen von uns?
Projektbetreuung: Dr. Frank Morath, Ulrike Shepherd (artsprogram)
Gefördert durch die ZU|G - Zeppelin Universitätsgesellschaft