Das Modul fragt nach den gesellschaftlichen und kulturellen Voraussetzungen und Folgen von Geld und Märkten. Die weitgehende Monetarisierung der Wirtschaft wird in ein Verhältnis gesetzt zu den strukturellen Voraussetzungen des Tauschens, Produzierens und Konsumierens auf Märkten. Die Engführung der Kommunikation auf Zahlungen erfährt ihr Komplement in der Öffnung der Wirtschaft für die Beobachtung aktueller und potentieller Märkte. Das Modul bringt wirtschaftssoziologische und ökonomische Ansätze miteinander ins Gespräch.
Inhalt:
Das Geld ist ein prominentes Medium der Gesellschaft, leistungsfähig als Tauschmittel, Recheneinheit und Wertaufbewahrungsmittel. Kapital in seinen verschiedenen Formen als Sach-, Geld-, Human- und Sozialkapital ist ein Kalkül der Erprobung vergangener Gewinne in gegenwärtigen Situationen zur Sicherstellung zukünftiger Chancen von Knappheitszugriffen. Geld und Kapital formulieren somit die funktionalen Voraussetzungen und Folgen eines Zeitkalküls, das sich an Gütern und Leistungen bewähren können muss und im sozialen Streit durchgesetzt werden können muss. Das Zeitkalkül zeigt sich auch darin, dass Inflation und Deflation untrennbar mit einer Geldwirtschaft verbunden sind. Allerdings ist es ein komplexes Unterfangen, Geld konsistent in (markt-) wirtschaftlichen (Gleichgewichts-) Modellen eine originäre Funktion zu geben. Das macht die theoriegeleitete, empirisch fundierte Untersuchung der Folgen und Effekte einer Geldwirtschaft schwierig.
Learning Outcome:
Grundlagen und Vertiefung des Verständnisses von Geld und Kapital.
Inhalt:
Märkte sind in dem Maße, in dem sie sich in der Gesellschaft ausdifferenzieren, auch in die Gesellschaft wieder eingebettet. Märkte sind damit ihrerseits soziale Einrichtungen des Austausches von Angebot und Nachfrage, auf denen getestet und durchgesetzt werden kann, welche Güter und Leistungen zu welchen Preisen in welchen gesellschaftlichen Situationen gehandelt werden können. In Frage steht, inwieweit die Ausdifferenzierung der Wirtschaft zur Marktwirtschaft von einer Gesellschaft ausgehalten und gegenbalanciert werden kann, die ihrerseits keine Marktgesellschaft ist. Interessanterweise haben auch ökonomische Ansätze, die dieses Spannungsverhältnis analysieren in den letzten zwei Jahrzehnten wieder an Bedeutung gewonnen. Aussagekraft und Implikationen dieser Modellansätze werden diskutiert.
Learning Outcome:
Grundlagen und Vertiefung des Verständnisses von Märkten im Kontext von Gesellschaft.