Bachelor of Arts (BA) in Communication, Culture & Management | CCM

Was ist CCM?

Der Studiengang „Communication, Culture & Management“

Der Studiengang „Communication, Culture & Management“ vereint Lehrangebote zweier Fachbereiche, die an vielen Universitäten bislang getrennt voneinander arbeiten: die Kulturwissenschaft(en) und die Kommunikationswissenschaft. Ergänzt wird der Studiengang durch eine Managementkomponente, Psychologie-Module sowie künstlerische Methoden und Perspektiven. Woher aber kommen diese Forschungsgebiete und Disziplinen? Was wollen diese erreichen? Und was ist das Spezifische an der kommunikationswissenschaftlichen Ausrichtung des CCM-Studiengangs an der Zeppelin Universität?

Was ist Kommunikationswissenschaft?

Die Medien- und Kommunikationswissenschaft stammt aus der Tradition der Zeitungs- bzw. Publizistikwissenschaft und entwickelte sich als Wissenschaft der öffentlichen Kommunikation zunächst mit dem Selbstverständnis und den Methoden einer Sozialwissenschaft im 20. Jahrhundert. Die Kommunikationswissenschaft hat sich in diesem Rahmen verstärkt auch an psychologischen Ansätzen zur Erklärung von Mediennutzung und Medienwirkung orientiert Dabei stand das quantitativ-empirische Forschen bis in die späten 1990er-Jahre im Vordergrund, bevor als eine Folge des „cultural turn“ in den Sozialwissenschaften die Hinwendung zu einem erweiterten Kulturverständnis erfolgte. An dieser Stelle kam die Verbindung der Kommunikationswissenschaft mit den Kulturwissenschaften erstmals zum Tragen.

In der Folge hat sich die Kommunikationswissenschaft im internationalen Maßstab stark ausdifferenziert und präsentiert sich als etablierte Sozialwissenschaft, die sowohl quantitative als auch qualitative Methoden in einer großen Breite an Forschungsfeldern und Subdisziplinen in sich vereint und zusehends eine an Kultur und kulturellen Verständigungs-, Kommunikations-, und Austauschprozessen interessierte (Re-)Orientierung verfolgt, die vielfach konstruktivistisch argumentiert und forscht.

Die Kommunikations- und Medienwissenschaft befasst sich mit den sozialen und kulturellen Folgen, Bedingungen und Kontexten medialer und interpersonaler Kommunikation mit interdisziplinärer Aus-richtung. Die historische und die zukünftige Entwicklung der gesellschaftlichen Kommunikation stehen in Mittelpunkt des Interesses in Forschung und Lehre. Dies differenziert sich u.a. in folgende Themenbereiche aus: Digitale Kommunikation; Journalistik und Journalismusforschung; Medien und Öffentlichkeit; Medieninnovationen; Medienpsychologie; Mediensystemforschung; PR und Organisationskommunikation; Rezeptions- und Wirkungsforschung; Politische Kommunikation, Soziologie der Medienkommunikation; Visuelle Kommunikation.


In Deutschland ist sie an rund 50 Fachhochschul- und Universitätsstandorten vertreten. Der Kommunikationswissenschaft gegenüber steht eine jüngere, im engeren Sinne medienwissenschaftliche Tradition. In dieser philosophisch-geisteswissenschaftlichen Variante ist die Auseinandersetzung mit den Medien weniger der sozialen und kulturellen Praxis des Kommunizierens als vielmehr der Frage gewidmet, wie die technischen, ästhetischen, symbolischen und kommunikativen Eigenschaften von Medien unser Verständnis von Geschichte, Kultur und Gesellschaft beeinflussen.

Was ist Kulturwissenschaft?

Der Begriff der „Kulturwissenschaft(en)“ bezeichnet ein interdisziplinäres Forschungs- und Lehrgebiet im deutschsprachigen Raum, das sich seit knapp 50 Jahren zwischen den Geistes-, Literatur- und Sozialwissenschaften herausgebildet hat. Kulturwissenschaften werden bis heute nicht überall als eigenständige Disziplin wahrgenommen – dies auch deshalb, weil sie aus einer Kritik an traditionellen Disziplingrenzen hervorgegangen sind: Ein klar umgrenzter Gegenstandsbereich und ein festes Re-pertoire an Methoden besteht nicht. Was die Kulturwissenschaften dennoch eint, ist die – oftmals unter einem kritischen Blickwinkel gestellte – Frage nach der Konstitution und Reproduktion kultureller Phänomene. Sie steht damit, ähnlich wie die Kommunikationswissenschaft, für eine offene und reflexionsstarke Form der Interdisziplinarität.

Inspiriert war die jüngere Entwicklung der Kulturwissenschaften davon, für die globalisierte, technisierte und zunehmend pluralistische Medien- und Weltgesellschaft im ausgehenden 20. Jahrhundert neue adäquate Beschreibungen zu finden und damit auch Kulturtheorien zu entwickeln, die Kultur als ein dynamisches, entwicklungsoffenes Geschehen beschreiben, und sie nicht nur mit dem gesellschaftlich tradierten Bestand der Hochkultur gleichsetzen oder aus einem territorialen, nationalen Verständnis heraus denken. In diesem Sinne wurden im deutschsprachigen Raum auch Forderungen nach einer eigenständigen Disziplin „Kulturwissenschaft“ (im Singular) laut: Damit sollte die Interaktion von Menschen, ihre zugrundeliegenden Werte und Normen, aber auch ihre sozialen und technischen Einrichtungen untersucht werden. Daneben wird der Begriff „Kulturwissenschaften“ als Ensemble von Fächern der philosophischen Fakultät geführt. Entsprechend vielfältig sind die Studienprogramme, die im deutschsprachigen Raum unter dem Begriff der Kulturwissenschaften angeboten werden: Darin werden Philosophie, Religionswissenschaft, Wissenschaftsgeschichte, Soziologie, die Philologien und Geschichtswissenschaften, die Kommunikationswissenschaft, Bildwissenschaft, Theaterwissenschaft, Filmwissenschaft, Ethnologie, Sprachwissenschaft und Medienwissenschaft, und die Psychologie miteinander verknüpft. Nicht mehr nur die Gegenstände der Kultur – also ihre medialen, bildlichen und textuellen Erzeugnisse, wie Filme oder literarische Texte, Theaterstücke, Kunstausstellungen oder musikalische Aufführungen – sind dabei von Interesse, sondern auch die Praktiken und Techniken, die mit ihnen entstanden sind bzw. entstehen sowie die Symbole, die sie schaffen: Wie wir kulturelle Erzeugnisse wahrnehmen, ist – neben persönlichen Vorerfahrungen und unserer Sozialisation – auch von gesellschaftlichen Mustern der Wahrnehmung geprägt. Die Kulturwissenschaften untersuchen deshalb auch, wie dieser gesellschaftliche Beurteilungs- und Wissensfundus entsteht und wie er uns beeinflusst. Daneben spielt – insbesondere nach dem Verständnis der „Cultural Studies“, die seit den 1960er Jahren vor allem im angelsächsischen Raum an Bedeutung gewonnen haben – die Frage nach dem Zusammenhang von Kultur, Macht und Identität eine Rolle.

Insgesamt lassen sich acht unterschiedliche Akzente nennen, die kulturwissenschaftliche Studien-programme im deutschsprachigen Raum kennzeichnen: (1) Eine historische Perspektive, die sich an die klassische Archäologie, Ur- und Frühgeschichte oder Latinistik anlehnt, eine (2) volkskundliche Perspektive, eine (3) medienwissenschaftliche Orientierung und eine (4) Anlehnung an die Cultural Studies. Darüber hinaus finden sich Schwerpunkte in der (5) Reflexion der historischen Entwicklung und der Materialisierung von Wissen sowie der Untersuchung von Körpertechniken, Wahrnehmungs- und Bewertungsschemata, in (6) vergleichenden Kultur- und Sprachraumstudien, in einer (7) ästhetisch-praktischen Ausrichtung, die die theoretische Reflexion über Kultur mit ihrer künstlerisch-praktischen Umsetzung verbindet sowie schließlich (8) in sogenannten „praxis- und anwendungsorientierten“ Studienschwerpunkten, die jeweils eine berufsfeldbezogene Spezialisierung anbieten. Darunter fallen auch spezielle „Kulturmanagement“-Studiengänge, die ihren Schwerpunkt auf die Vermittlung von organisatorischen Fähigkeiten und Kompetenzen für die Arbeit im Kulturbetrieb legen und dabei kulturwissenschaftliche Elemente als Ergänzung anbieten.

CCM an der Zeppelin Universität

Der Studiengang „Communication, Culture & Management“ an der Zeppelin Universität zeichnet sich durch folgende Charakteristika aus: Erstens verbindet er eine kultur-, kommunikations- und medienwissenschaftliche Perspektive, zweitens verfügt er über eine ausgeprägte Handlungsorientierung in Form eines Managementanteils, drittens bietet er eine an medialen und künstlerischen Arbeitsfeldern ausgerichtete Praxiskomponente und integriert viertens Methoden und Formate künstlerischer Forschung gezielt in das Lehr- und Lernprogramm.

Dabei wird betriebswirtschaftliches, organisatorisches und rechtliches Wissen über Felder der Kultur- und Medienproduktion nicht getrennt von deren geistes- und sozialwissenschaftlicher Reflexion gedacht: Beide werden mit einem akademischen Anspruch verfolgt, der gegebene Strukturen – seien sie kultureller oder ökonomischer Art – in Frage stellt und nach neuen Wegen für die Bewältigung aktueller kultureller und gesellschaftlicher Probleme sucht. In diesem Rahmen gelten künstlerische Praktiken als reflektierende, forschende Tätigkeiten und nicht als bloß anwendungsorientierte Praxisfelder. Der Studiengang legt besonderen Wert auf ein forschendes Denken in der Beschäftigung mit Inhalten sowie auf einen problemorientierten Ansatz, der unterschiedliche Disziplinen zur Diskussion einer Frage- oder Problemstellung heranzieht: Management, Ökonomie und Politik wie auch die Medien-, Kultur-, und Kunstpraxis werden nicht bloß als Handlungstools thematisiert und gelehrt, sondern als akademische Mitspieler, die eine kulturelle und soziale Reflexion ermöglichen.

Die enge Verbindung von Kultur, Kommunikation, Medien und Management ermöglicht es, in einem der gegenwärtigen kulturellen Felder zu agieren – sei es als Wissenschaftler oder Vermittler, Kritiker, Berater, Kurator oder Künstler. Derzeitige Entwicklungen im Kulturbereich lassen erkennen, dass herkömmliche Konzepte der Kunst- und Kulturproduktion nicht zuletzt wegen des medientechnischen Wandels an ihre Grenzen stoßen: Mit neuen Betriebsformen und Produktionsstrategien, der Open-Source-Bewegung und dem Crowd-Sourcing verändern sich ganze Industrien, die neues Wissen benötigen. Hierauf antwortet der Studiengang mit einem interdisziplinär orientierten und gesellschaftswissenschaftlich reflektierten Studienprogramm. Die Entwicklung der Reflexionsfähigkeit und des aktiv kultur- und kunstbezogenen, medienkritischen und kommunikativen Handelns der Studierenden sind zentrale Ziele des Programms.

Lehr- & Forschungsprogramm in der Kommunikationswissenschaft

Das Lehr- und Forschungsprogramm in der Kommunikationswissenschaft legt seinen Fokus zum einen auf einen soziologisch geprägten Ansatz. Medien und Kommunikation werden dabei als soziale und kulturelle Praktiken betrachtet, die in entscheidendem Maße von der Gesellschaft und der Kultur bzw. kulturellen Repräsentationssystemen geprägt sind. Genauso formen und verändern Medien aber auch die Gesellschaft und Kultur der Gegenwart.
Der Lehrstuhl für Allgemeine Medien und Kommunikationswissenschaft untersucht den Zusammenhang zwischen Medien- und Gesellschaftswandel und thematisiert die Entwicklung und den Wandel der Massenkommunikation und ihrer Öffentlichkeit(en) in historisch-komparativer sowie mediensoziologischer Perspektive.
Der Lehrstuhl für Kommunikationswissenschaft mit dem Schwerpunkt Kommunikation im globalen Kontext befasst sich mit der Dynamik und den Veränderungen globaler Kommunikationsströme in ihrer Bedeutung für Politik, Gesellschaft und Wirtschaft und stellt hierbei die Rolle trans- und internationaler Kommunikation heraus.
Der Lehrstuhl für Kommunikationswissenschaft mit dem Schwerpunkt Digitale Kommunikation befasst sich mit der Nutzung und Wirkung von Online-Medien und behandelt vor allem die Kontextfaktoren von Nutzung, Rezeption und Wirkung von Medienangeboten mit Blick auf die Folgen und Bedeutung für Einstellungs- und Verhaltensweisen der Nutzer.
Wie Kommunikation im psychologischen Sinne das individuelle und damit das soziale Verhalten beeinflusst, bildet den Lehr- und Forschungsschwerpunkt am Lehrstuhl für Sozial und Wirtschaftspsychologie.

Lehr- & Forschungsprogramm in den Kulturwissenschaften

Das Lehr- und Forschungsprogramm in den Kulturwissenschaften spiegelt sich in den zugehörigen Lehrstühlen. Eine kritische Auseinandersetzung mit Fundamenten und Fragestellungen der Soziologie und Philosophie und damit ein Verständnis der Entstehung und der Funktionsweisen von Kultur in unserer Gesellschaft bieten die folgenden Lehrstühle: Der Lehrstuhl für Kulturtheorie und -analyse reflektiert die gegenwärtige Funktion von Kultur in der Gesellschaft aus soziologischer Perspektive. Eine medientheoretische Perspektive auf die Entstehung von Kulturtechniken wie Bild, Schrift und Zahl sowie einen wissenshistorischen Blick auf Medien, Kultur und Zukunftsforschung bietet der Lehrstuhl für Medientheorie und Kulturgeschichte. Eine an der Geschichte von Arbeitspraktiken und Produktionsbedingungen orientierte Perspektive auf die Kunst sowie eine Integration künstlerischer, kuratorischer und kunstwissenschaftlicher Methoden in die Lehre bietet der Lehrstuhl für Kunsttheorie & inszenatorische Praxis. Den spezifischen – ästhetischen, sozialen oder organisationalen – Umgebungen und Bedingungen, in die Kulturbetriebe und Kulturproduzenten mit ihrer Arbeit eingebunden sind, widmet sich die WÜRTH Chair of Cultural Production. Mit der Integration von künstlerischen Erkenntnisformen in die Lehre und der Frage, wie diese gesellschaftlich wirken, befasst sich die Honorarprofessur für Ästhetik und künstlerisches Wissen. Netzwerk- und organisationstheoretisch, mit einem besonderen Interesse für die Theorie der Individualität, lehrt und forscht der Lehrstuhl für Soziologische Theorie. Die Verbindung zur Kommunikationswissenschaft bilden die folgenden Lehrstühle: Der Lehrstuhl für Allgemeine Medien- und Kommunikationswissenschaft verfolgt die Erforschung des Medien- und Öffentlich-keitswandels und erstreckt sich auf die Bereiche der Medien-, Kommunikations- und Kultursoziologie sowie auf die Cultural Studies.

Zeit, um zu entscheiden

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