Spendabler Wohltäter, Türsteher zum Internet, datengieriger Großkonzern. Viele Meinungen ranken sich um den Suchmaschinen-Giganten Google. Fest steht: Das US-amerikanische Unternehmen mischt fleißig mit, wenn es um Meinungsbildung im Internet geht. Mit einem Ritt durch Algorithmen und Suchmaschinen-Marketing, cross-mediale Konzerne und soziale Netzwerke begab sich ZU-Präsidentin Prof. Dr. Insa Sjurts im ersten Teil des neuen „Studium Generale“ auf die Suche nach der Entscheidungsfreiheit im World Wide Web. Florian Gehm hat bei ihr die Schulbank gedrückt.
Stühlen hin und her, etliche Stifte kratzen auf Papier und notieren eifrig den Titel der heutigen Vorlesung: „Was Suchmaschinen, crossmediale Medienkonzerne und soziale Netzwerke für die Meinungsbildung bedeuten“, heißt es in großen Lettern an der Leinwand. Nicht etwa ein normales Seminar erwartet die Besucher des ersten „Studium Generale“ an der Zeppelin Universität, sondern Vorträge und Diskussionen für die breite Masse – für jeden Interessierten. So haben sich neben Auszubildenden und Studierenden viele ältere Ehepaare versammelt. Für einige wird es die erste Vorlesung in ihrem Leben, andere bringen Erfahrungen aus dem eigenen Studium mit – alle eint ein kritischer, aufmerksamer und erwartungsvoller Blick. Auf eifriges Nicken stößt Universitätspräsidentin Prof. Dr. Insa Sjurts, als sie die Maxime des gemeinsamen Abends ausgibt: „Sie sollen besser wissen, was Sie tun – ein besseres Kritikverständnis für Medien und ihren stetigen Wandel bekommen und am Ende der heutigen Vorlesung mit einem anderen Bild an Medien und Suchmaschinen herangehen.“ Ein hehres Ziel, das die Inhaberin des Lehrstuhls für Strategisches Management und Medien ausgibt – denn für gewöhnlich würde für ein solches Kritikverständnis an der Zeppelin Universität gleich ein gesamtes Semester, ein ganzes Studium, anberaumt werden. Doch gemeinsam mit Bernd Malzanini, Bereichsleiter der Kommission zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich, der für sein Gastspiel aus Berlin an den Bodensee gereist ist, schlägt Sjurts sogleich die erste Bresche in den selbsternannten „Medien-Dschungel“.