Die Zwei-Grad-Obergrenze ist eines der Leitthemen in der gesellschaftlichen Debatte über den Klimawandel. In einer Studie im Auftrag des Umweltbundesamtes analysierten Markus Rhomberg und Jonas Kaiser die Stellung und Relevanz der Zwei-Grad-Obergrenze im medialen und wissenschaftlichen Diskurs.
Mit einer Medieninhaltsanalyse der Berichterstattung in 10 deutschen Medien von 2009 bis 2014 über die Zwei-Grad-Obergrenze konnten folgende Ergebnisse festgehalten werden: In Zusammenhang mit dem Klimagipfel in Kopenhagen 2009 findet knapp ein Drittel der Berichterstattung statt. Nach diesem Hoch nimmt sie, mit Ausnahme von Klimagipfeln und Präsentationen von IPCC-Berichten, stetig ab. Auch die positive Bewertung der Zwei-Grad-Obergrenze nimmt ab, die Indifferenz in der Haltung zur Obergrenze steigt. Die Politik dominiert bis 2012, anschließend übernimmt die Wissenschaft die Meinungsführerschaft. Insbesondere internationale Akteure bestimmen die politische Debatte, die deutsche Politik ist mit Ausnahme der Exekutive kaum präsent.