Lehrstuhl für Vergleichende Politikwissenschaft - Schwerpunkt Europäische Institutionen

Profil

Der Lehrstuhl widmet sich der vergleichenden Politikwissenschaft und konzentriert sich dabei auf politische Institutionen Europas. Hierzu gehören nationale Parlamente, Regierungen, Gerichte und Verwaltungen ebenso wie die Institutionen der Europäischen Union.


Im Rahmen einer theoriegeleiteten, empirischen Herangehensweise widmet sich der Lehrstuhl in Forschung und Lehre der Erklärung politischer Phänomene in diesem europäischen Mehrebenensystem. Hauptsächlich geht es hierbei darum, das Zusammenspiel von Politik, Verwaltung und Gerichten näher zu beleuchten, um somit institutionelles (Fehl-)verhalten und Politikwandel analysieren zu können.


Mit Hilfe dieser Perspektive konzentriert sich die Arbeit des Lehrstuhls auf drei Bereiche.


  • Erstens widmet sich der Lehrstuhl der vergleichenden Analyse von Regulierungs- und Policy-Komplexität sowie ihrer Ursachen und Konsequenzen.


  • Zweitens werden empirische Muster moralpolitischer Auseinandersetzungen analysiert. Hierbei geht es um Fragen, die einen besonders engen Bezug zu individuellen Grundwerten aufweisen, wie Sterbehilfe, Schwangerschaftsabbruch oder Prostitution. Genauso gehören hierzu auch Public Health relevante Bereiche, wie etwa die Regulierung von Glücksspiel und Drogen. 


  • Einen dritten Schwerpunkt der Arbeit des Lehrstuhls bildet die empirische Analyse von Diskriminierung durch die öffentliche Verwaltung gegenüber bestimmten Bevölkerungsgruppen. Häufig wird staatlichen Institutionen diskriminierendes Verhalten vorgeworfen. Doch lässt sich dies mit Hilfe sozialwissenschaftlicher Forschungsmethoden auch nachweisen? Und in welchen politischen und administrativen Kontexten erscheint dies besonders problematisch zu sein?

Lehre

Ziel ist es, Studierende nicht nur Wissen bezüglich der Funktionsweise politischer Institutionen in Europa zu vermitteln. Vielmehr sollen Studierende in die Lage versetzt werden, eigenständig studentische Forschungsarbeit zu leisten.


Hierzu werden Studierende in der Lehre an die theoriegeleitete, empirische Forschung herangeführt. Aufbauend auf einer wissenschaftlich informierten Grundlage haben Studierende im Rahmen der Lehrveranstaltungen die Möglichkeit, politische Steuerungs- und Governance-Probleme nicht nur zu beschreiben und zu erklären. Studierenden wird ebenfalls der Raum gegeben, um kontrovers über potentielle Lösungsansätze zu diskutieren.

Informationen zu den aktuellen Lehrveranstaltungen entnehmen sie bitte dem Vorlesungsverzeichnis.

Forschungsschwerpunkte

Der Lehrstuhl zeichnet sich durch folgende drei Forschungsschwerpunkte aus:


  • Regulierung und Public Policy
    Es werden Ursachen und Konsequenzen der stetig zunehmenden Komplexität von Regulierung und Public Policy untersucht. Diese Komplexität ist Ergebnis eines kontinuierlichen Prozesses von Policy-Akkumulation, der sich empirisch in fast allen Politikbereichen zeigt; wenngleich er auf ganz unterschiedliche Ursachen zurückzuführen ist. Während dieser Prozess durchaus positiv zu bewerten und Ausdruck einer politisch verhandelten Modernisierung ist, drängt sich die Frage nach problematischen Nebenwirkungen dieser Entwicklung auf. Verfügen moderne Demokratien über ausreichend administrative Kapazität, um das stetig wachsende Volumen an Aufgaben erfolgreich zu bewältigen? Und führt uns dieser Prozess an die Grenzen unserer kognitiven, kommunikativen und auch deliberativen Fähigkeiten, die für eine evidenzbasierte und legitime Politikgestaltung notwendig sind?


  • Moralpolitische Auseinandersetzungen
    In diesem Forschungsschwerpunkt stehen moralpolitische Auseinandersetzungen im Zentrum des Interesses. Hierbei geht es um politische und gesellschaftliche Fragen, die einen besonders engen Bezug zu individuellen Grundwerten und Grundrechten aufweisen. Hierzu gehören beispielsweise Fragen nach der Regulierung, von Sterbehilfe, Schwangerschaftsabbruch und Prostitution, aber auch Public Health relevante Politikbereiche, wie etwa die Regulierung von Glücksspiel und Drogen.
    Welche Rolle spielen diese Auseinandersetzungen in unterschiedlichen Ländern? Inwiefern unterscheiden sich die politischen Antworten auf diese moralischen Fragen? Und welche Effekte hat dies?


  • Analyse von Diskriminierung durch die öffentliche Verwaltung
    Einen dritten Schwerpunkt bildet die Analyse von Diskriminierung durch die öffentliche Verwaltung. Kommt es in der Interaktion von Behörden und BürgerInnen nachweislich zu Diskriminierung bestimmter Bevölkerungsgruppen? Wie lässt sich diese Frage überhaupt mit den Mitteln empirischer Methoden beantworten? Und wie kann diesem Phänomen effektiv begegnet werden?
Zeit, um zu entscheiden

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