Dass Produkte vorzeitig defekt bzw. deutlich früher nicht mehr verwendungsfähig sind, als viele Verbraucherinnen und Verbraucher dies erwarten, ist ein Ärgernis. Handelt es sich um eine Strategie, um schneller neue Produkte verkaufen zu können und Marktsättigung zu vermeiden („geplante Obsoleszenz“)? Handelt es sich schlicht um eine strikt kostenorientierte und damit preis- und nachfragegesteuerte Entwicklung und Konfiguration von Produkten? Geht die Rechnung angesichts der Knappheit bestimmter Rohstoffe z.B. im Hinblick auf „seltene Erden“ für Elektronikprodukte langfristig auf? Welche Rolle spielen Designwechsel und Modewellen (Stichwort „psychologische Obsoleszenz“)? Presseberichte aber auch Analysen der Stiftung Warentest zeigen, dass einerseits vorsätzlich eingebaute Schwachstellen, die die Lebenszeit von Produkten verkürzen, nicht ohne weiteres nachweisbar sind, sich andererseits aber viele Produkte am Markt befinden, die sich bei einer rationalen, technisch-wirtschaftlichen Betrachtungsweise als unnötig lebenszeitverkürzend konstruiert erweisen („fahrlässige Obsoleszenz“). Dadurch werden die berechtigten wirtschaftlichen Interessen der Verbraucher geschädigt. Der Schwerpunkt der Studie liegt zwar auf rechtlichen und rechtspolitischen Fragen. Die Fragen, die sich im Zusammenhang mit dem Phänomen der Obsoleszenz stellen, sind jedoch vielschichtig. Der Beitrag bestehender oder zu schaffender rechtlicher Instrumente zur Behebung von Defiziten in diesem Zusammenhang erfordert daher ein Heranziehen von interdisziplinär gewonnenen Erkenntnissen.
Die Studie von Prof. Brönneke (Hochschule Pforzheim) erscheint in Kürze und wird vom CCMP koordiniert.