| CFO, Rolls-Royce Power Systems AG
Herr Marcus A. Wassenberg, Jg. 1966, leitet seit 1. Januar 2015 als Finanzvorstand der Rolls-Royce Power Systems AG das Ressort Konzerndienstleistungen mit den Bereichen Controlling, Finanzen, Human Resources, IT, Integrity, Einkauf sowie Product Management. Außerdem ist er Arbeitsdirektor und Geschäftsführer der Rolls-Royce Power Systems-Tochter MTU Friedrichshafen GmbH. Nach seinem Studium der Wirtschaftswissenschaften begann seine Karriere bei der Treuhandanstalt und als Wirtschaftsprüfer. Bis 2002 war er CFO einer führenden PR-Agentur, anschließend CFO und stellvertretender Geschäftsführer der Tochtergesellschaft eines amerikanischen Unternehmens. Im Jahr 2006 übernahm er die Geschäftsführung der Luftfahrtgruppe CIRRUS Group Holding. Ab 2009 zeichnete er als Senior Vice President Management Control für den Finanzsektor und ab 2012 als Finanzvorstand (CFO) der Senvion SE verantwortlich.
| Co-President, Club of Rome
| Co-Chair, International Panel on Sustainable Resource Management
| Founding President, Wuppertal Institute for Climate, Environment, Energy
| Chair for Socioeconomics and entrepreneurial Sustainability Zeppelin University
| Director, European Centre for Sustainability Research (ECS)
| Founder & CEO, VISIPRON
| Entrepreneur of the Year 2014
Amir Roughani ist Wirtschaftsingenieur, Fachrichtung Umweltmanagement und seit 2002 ein „Serial Entrepreneur“. Inzwischen sind in seiner Unternehmensgruppe VISPIRON über 370 Personen tätig. Die Unternehmensgruppe liefert für weltweit über 300 Kunden Lösungen und Dienstleistungen in den Bereichen Engineering, Messtechnik, Flottenmanagement und erneuerbare Energien.
Der Jahresumsatz von rund 50 Mio. EUR wird zunehmend mit Digitalisierung und erneuerbaren Energien, die grünen Strom für rund 50.000 Personen liefern, erzielt.
2014 gewann er den von Ernst & Young verliehenen Preis "Entrepreneur of the Year" im Bereich IT und Dienstleistung.
Er ist Mitglied im Mittelstandsbeirat des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie sowie im Wirtschaftsbeirat Bayern.
Mit erneuerbaren Energien verbindet er nicht nur die Lösung des Klimawandels. Er ist der Überzeugung, dass mit ihnen auch mehr Frieden, Gerechtigkeit und lokale Wertschöpfung für die Menschen erreicht wird. Das wirtschaftliche Wachstum muss aus seiner Sicht auf nachhaltige Fundamente übertragen werden, andernfalls wird es in einer ökologischen und ökonomischen Sackgasse enden.
Nach einem Einstieg aus globalen Zusammenhängen des Bevölkerungswachstums sowie des Klimawandels wird dem Zuhörer sehr schnell klar, dass die Systemgrenzen unseres Wirtschaftslebens an ihren Grenzen angelangt sind. Beim Zuhörer wird das Verständnis aufgebaut, dass das wirtschaftliche Wachstum auf nachhaltige Fundamente übertragen werden muss, um nicht in einer ökologischen und ökonomischen Sackgasse zu enden.
Doch welche Transformation und Fokussierung sind für eine erfolgreiche Veränderung erforderlich?
Die Präsentation fokussiert hierbei die branchenübergreifenden Erfolgsfaktoren aus der Businessperspektive eines Unternehmers mit entsprechendem Praxisbezug.
In diesem Zusammenhang spielen die Säulen der Nachhaltigkeit eine zentrale Rolle und werden erfolgreich angewendet. Der Vortrag ist ein Plädoyer für eine Integration der Nachhaltigkeit als Basis eines Geschäftsmodells und aller dafür erforderlichen Handlungen. Mit der Businessperspektive wird die Vereinbarkeit von Unternehmenszielen und Klimaschutzzielen nicht nur vermittelt, sie soll viel mehr die Zuhörer inspirieren den klimabedingten Wandel als einen alternativlosen aber zugleich chancenreichen Weg zu verstehen. Mit pragmatischen Tipps zur Fokussierung und Disziplin enthält die Präsentation einen interessanten Ansatz, um das Ziel eines persönlichen Wandelns zielgerichtet und systematisch zu erreichen.
| Research Fellow, European Centre for Sustainability Research, ZU;
| CEO, United Sustainability;
| Ambassador Gemeinwohlökonomie;
| Chairman of the Jury, Internorga Future Award, Hamburg Messe u. Congress
Dr. rer. nat. Dipl.-Geogr. J. Daniel Dahm ist akademischer Mitarbeiter am ECS der Zeppelin Universität . Weiterhin ist er Geschäftsführer von United Sustainability Holding GmbH, Ambassador der Gemeinwohlökonomie, Mitglied der German Association of The Club of Rome, Mitglied des Scientific Committee der Consorzio Costellazione Apulia, sowie Fellow for responsible leadership der BMW Stiftung. Im Messesektor ist er Juryvorsitzender der Hamburg Messe u. Congress GmbH für den Internorga-Zukunftspreis.
Zuvor war Daniel 2009 bis 2015 Beirat der Vereinigung Deutscher Wissenschaftler VDW; 2011 bis 2015 Mitglied des „AK Nachhaltige Finanzpolitik“ am Beirat für Nachhaltige Entwicklung des Landes Brandenburg; 2013 bis 2015 Beiratsvorsitzender der Ecostyle-Messe, Messe Frankfurt Exhibition GmbH; 2011 Initiator und Fachbeiratsvorsitzender der „goodgoods. Messe für Nachhaltigen Konsum“, HMC Hamburg Messe und Congress GmbH; 2009 Co-Gründer der Desertec Foundation; 2008 Gründungs- und Vorstandsmitglied Ökosoziales Forum Deutschland ÖSF und 2007 bis 2016 Gründungsmitglied von Utopia.de und Kurator der Utopia-Stiftung.
1997 bis 2005 war er Wissenschaftler am Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie; 2001 bis 2004 Forschungsleiter am Institut f. Verbraucherpolitik der Universität Hohenheim und von 2006 bis 2007 Fellow for Science in Innovation am Natural History Museum, London. Daniel publizierte über 50 wissenschaftliche Artikel und Buchbeiträge.
Die globale ökologische Krise hat sich binnen kurzer Zeit vom Bedrohungsszenario zur realen Krise gewandelt. Zusammen mit dem Treibhauseffekt hat der Abbau der globalen Biokapazität durch den Verbrauch von Naturräumen, Biodiversität, Ressourcen und den Belastungen von Gewässern, Nahrungsketten und Böden, Menschen und Gesellschaften die Grenzen der planetaren Tragfähigkeit vor Augen geführt.
Die hohen Produktivitätssteigerungen und Senkungen von Produktionskosten der Vergangenheit realisierten kurzfristig hohe Kapitalerträge für Wenige. Jedoch vernichtete der Verbrauch natürlicher Gemeinschaftsgüter zugleich die Produktionsgrundlagen und setzte die Zukunftsfähigkeit der Menschheit selber ins Risiko. Regionen, Wirtschaftsräume und Staatenverbünde leiden unter der Beschädigung ihrer natürlichen Produktionsgrundlagen. Nicht nur klimaökologisch, sozioökonomisch und politisch werden sie so zu Risikostandorten, auch das Wohlstandsgefälle innerhalb und zwischen Staaten, Gesellschaften und sozialen Gruppen gefährdet das friedliche Miteinander aller Menschen. Die nachholende Entwicklung ehemaliger Entwicklungs- und Schwellenländer steigert die Nachfrage nach Nahrungsmitteln, Biomasse, fruchtbaren Böden, Holz und Konsumgütern und somit den Ressourcenverbrauch noch weiter.
Demgegenüber steht die Chance, einen ökologischen Aufbau ins Zentrum wirtschaftlichen Strebens zu rücken und unternehmerisches Handeln in den Dienst des Aufbaus der Lebensgrundlagen und ihrer ökologischen Kapazitäten und Lebensräume zu stellen. Nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch erscheint es sinnvoll, Finanzkapital in den Aufbau von Naturkapital, Sozial- und Kulturkapital zu kanalisieren und realwirtschaftlich zu binden. Maßnahmen der Renaturierung, des Biodiversitäts- und Landschaftsschutz und zur nachhaltigen Bodenbewirtschaftung sind hierfür von immenser Bedeutung. Doch wie das geht - eine ökologische Rekultivierung und Bewirtschaftung von natürlichen Ressourcen praktisch gut zu realisieren - ist noch nicht ausreichend verstanden.
| Research Fellow at the Chair for Socioeconomics and entrepreneurial Sustainability, Zeppelin University
Matthias Wörlen ist Soziologie, Wirtschaftswissenschaftler und wissenschaftlicher Mitarbeiter am European Center for Sustainability Research und am Lehrstuhl für Sozio-Ökonomik an der Zeppelin Universität in Friedrichshafen. Ihn interessiert v.a. das Verhältnis von institutionellen Settings und sozialem Wandel und die sozio-ökonomischen Bewertung von Nachhaltigkeit und Innovation. Im ECS-Forschungsprojekt „Enhancing Blue-Green and Social Performance in dense urban environments“ (2014 -2016 mit MIT, Harvard, NUS Singapore) für die Rambøll-Stiftung übernahm er zusammen mit Prof. Dr.Dr. ;Manfred Moldaschl die Verbund-Koordination und die erweiterte Wirtschaftlichkeitsbewertung städtischer Infrastruktur. Im Lehrstuhl-Projekt „ReProNa - Reflexives Projektmanagement für nachhaltige Innovationsarbeit“ für das Bundesministerium für Bildung und Forschung (2016 – 2019) arbeitet er zusammen mit Tobias Hallensleben an der Erforschung von Gesundheits- und Innovationskompetenz für projektförmige Wissensarbeit, um zusammen mit dem COGITO-Institut und beteiligten Industrieunternehmen (Balluff GmbH, Rolls-Royce Power Systems AG, Airbus Defence and Space GmbH, Scheidegg GmbH) Instrumente nebenfolgensensiblen und innovationsförderlichen Projektmanagements zu entwickeln.
Die globalen Trends des Bevölkerungswachstums, der Urbanisierung und des Klimawandels setzten städtische Infrastruktur vielerorts unter massiven Anpassungsdruck. Im Bereich des Regenwassermanagements ist dies besonders deutlich zu beobachten: Dort überwiegt seit Jahrzenten der sog. graue Ansatz der Regenwasserinfrastruktur – versiegelte Stadtoberflächen führen Niederschlagswasser der schnellen, unterirdischen Ableitung zu. Die Nebenfolgen dieses Ansatzes - Störung des städtischen Mikroklimas (w.z.B. Hitzeinseln, Austrocknung, Feinstaub etc.) und verstärkte Gefahr von innerstädtischen Hochwasserschäden im Zuge von Starkniederschlägen – nehmen im Zuge urbanen Wachstums, urbanen Verdichtung und der Zunahme extremer Wetterereignisse vielerorts in bedrohlicher Weise zu. Das ECS, in dessen Forschung das Wechselspiel von on Innnovation und Nachhaltigkeit die Hauptrolle spielt, hat deshalb im Auftrag der Ramboll—Stiftung und in Zusammenarbeit mit dem LivableCityLab, dem MIT in Boston sowie der National University of Singapore die Umsetzbarkeit eines alternativen, „blau-grünen“ Ansatz zur innerstädtischen Regeninfrastruktur erforscht. Im Fokus dieses Ansatzes steht eine neue „Philosophie“ des Umgangs von Städten mit ihrem Wasser und ihren Grünflächen, die es anstrebt, mit jedem Modernisierungsakt möglichst vielfältigen sozialen Nutzen zu erzeugen und die Städter hierbei einzubinden. Im Beitrag werden die zentralen Ergebnisse hinsichtlich der Kosten und der Vorteile „blau-grüner“ Regenwasserinfrastruktur und der Herausforderungen bei der Institutionalisierung als neue Standardlösung in der Entwicklungsplanung von Großstädten vorgestellt.
| FH Vorarlberg
Prof. Dr. habil. Frederic Fredersdorf, Jg. 1955, ist examinierter Sport- und Geschichtslehrer, promovierter Soziologe und habilitierter Erziehungswissenschaftler – Studien an der Freien und Technischen Universität Berlin. Nach freiberuflicher Tätigkeit als Sporttrainer ist er seit 1988 im Bereich der Tertiären und Quartären Bildung als Sozialforscher und Bildungsmanager tätig, davon seit 1991 in leitender Funktion. Seit 2002 lehrt er an der FH Vorarlberg, leitete dort zwischen 2002 und Frühjahr 2009 die Studiengänge der Sozialen Arbeit und seither den Forschungsbereich Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, in dem er sich für Forschung in den Feldern Bildung, Gesundheit und Sozialkapital engagiert.
Internationale Studien sprechen individuellem, organisationalem, kommunalem, regionalem Sozialkapital eine evidente Wirkung auf Erhalt, Pflege und Steigerung von Wirtschaftlichkeit und Lebensqualität zu. Zwar sind Verteilungen und Effekte egozentrierten Sozialkapitals (auch dessen negative Folgen) breit untersucht, doch wie InkubatorInnen von Sozialkapital in Kommunen erfolgreich agieren, ist kaum erforscht. Diese Erkenntnislücke schließt das Projekt ESo mit einer Studie über Ansätze und Methoden zur Förderung kommunalen Sozialkapitals. Richtziel ist es, einen Beitrag zum Ausbau von Sozialkapital im Bodenseegebiet zu leisten.
| Research Fellow, Chair for Socioeconomics and entrepreneurial Sustainability, Zeppelin University
Dr. Daniela Manger ist akademische Mitarbeiterin an der Zeppelin Universität Friedrichshafen und arbeitet als wissenschaftliche Koordinatorin des BMBF geförderten Forschungsverbundes „Objekte als Medien der Reflexivität – Neue »materialistische« Perspektiven auf das Feld der Innovation und ihre sozialen Kontexte“. Wie kann die menschliche Fähigkeit sinnlich zu Erleben dazu beitragen neue Sichtweisen anzuregen? Dies sind Fragen der aktuellen Forschungsarbeit, die auf Forschungserfahrungen in den Themenfeldern Innovationsfähigkeit, Reflexivität, professionelles Handeln und Fehlervermeidung anschließen. Daniela Manger studierte Soziologie in Freiburg und Bielefeld und promovierte an der Technischen Universität Berlin bei Werner Rammert. Sie hat eine breite Lehr- und Forschungserfahrung in den Bereichen Organisation und Innovation, Veränderungsfähigkeit, Organisationsversagen, Professionssoziologie und Ästhetik.
| Research Fellow, Chair for Socioeconomics and entrepreneurial Sustainability, Zeppelin University
Dr. Anil K. Jain hat Politikwissenschaft, Psychologe und Soziologie an der LMU München studiert und promovierte bei Ulrich Beck zum Thema »Politik in der (Post-)Moderne«. Er arbeite danach in verschiedenen Forschungsprojekten. Seine thematischen Schwerpunkte sind: Reflexivität, Ästhetik und Medien, Transformationsprozesse postindustrieller Gesellschaften, Modernisierung und Globalisierung, Raum und Gesellschaft, soziale Netzwerke, Differenz und Ethnizität, Metapher und Repräsentation. Aktuell ist er Mitarbeiter der Zeppelin Universität Friedrichshafen sowie der Universität der Künste Berlin im Projekt »Objekte als Medien der Reflexivität«.
Konzepte, Ideen und Erkenntnisse, die allein auf sprachlich-kognitiver Ebene verbleiben, haben es schwer, tatsächlich in die und in der Praxis vorzudringen und dort Wirkung zu entfalten. Wir versuchen in unserem Vortrag deshalb neue Wege aufzuzeigen, ob und wie Reflexivität, die wesentlich auf Perspektivenvielfalt beruht, in der Auseinandersetzung mit realen, greifbaren Objekten (Skulpturen, entfremdeten Gegenständen u.ä.) entfaltet und gesteigert werden kann. Hieraus können auch innovative Impulse entstehen, denn Reflexivität und Innovation sind eng miteinander verknüpft.
In einem Forschungsprojekt mit dem Thema »Objekte als Medien der Reflexivität – Neue ›materialistische‹ Perspektiven auf das Feld der Innovation und ihre sozialen Kontexte« haben wir in Unternehmen und Organisationen beispielhafte Workshops begleitet in denen ästhetische Objekte zum Einsatz kamen. Anhand dieser Beispiele werden wir die Vermittlung von Perspektivenvielfalt durch Objekte plastisch werden lassen.
| Verband der Automobilindustrie (VDA)
Philipp Ellett (*1986 in Freiburg) beschäftigt sich im Rahmen seiner Promotion am Lehrstuhl von Prof. Moldaschl mit der Frage, wie der automobile Individualverkehr in Zukunft mit den ehrgeizigen und notwendigen Klimaschutzzielen in Einklang gebracht werden kann. Außer seiner Tätigkeit am ECS arbeitet er in Berlin für den Verband der Automobilindustrie an der interdisziplinären Schnittstelle zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Politik. Er studierte in Karlsruhe, Bonn und Friedrichshafen Wirtschaftsingenieurwesen sowie Betriebs- und Volkswirtschaft mit Nebenfach Philosophie. Sein Interesse gilt der fächerübergreifenden und gesamthaften Betrachtung aktueller Fragestellungen im Spannungsfeld von Ökonomie, Technologie und Philosophie.
Nicht erst durch die Schlagzeilen im Rahmen der VW-Affäre steht der Autoverkehr als Verursacher von Emissionen im Fokus der Öffentlichkeit. Obwohl in Zeiten von Klimawandel und COP21 jedem bewusst ist, dass beim Autofahren Abgase entstehen sobald der Schlüssel gedreht wird, erbringt das Automobil in Deutschland und Europa nach wie vor den Großteil der Verkehrsleistung. Dieser Vortrag gibt einen Überblick über die Rolle des Straßenverkehrs als Verursacher von Treibhausgasemissionen und soll einführen in die vielfältigen Möglichkeiten zur Reduzierung von CO2-Emissionen. In interdisziplinärer Weise soll dabei aufgezeigt werden, welche technischen Potenziale sich unter welchen ökonomischen Voraussetzungen heben lassen und welche Rolle dabei Politik und Gesellschaft spielen. Dass diese Bereiche zusammenhängen und dass die derzeitige Gesetzgebung allzu oft den Kunden außer Acht lässt soll ebenso erörtert werden wie Beispiele für klassische Fehlannahmen für die Zukunft. Der Vortrag schließt mit einem Ausblick darauf, wie es gelingen könnte den Verkehr in ein integriertes Energieverbundsystem einzubetten um nachhaltigen Klimaschutz zu erreichen.
| Research Fellow, Chair for Socioeconomics and entrepreneurial Sustainability, Zeppelin University
Tobias Hallensleben studierte Soziologie, Psychologie und Pädagogik in Jena und Barcelona und ist seit 2013 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Sozio-Ökonomik und am European Center for Sustainability Research | ECS der Zeppelin Universität Friedrichshafen. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Betriebliche Modernisierung/ Organisationaler Wandel, Wissensarbeit, Organisationstheorie, Organisation und Subjektivität (insbes. betriebliche Sozialisation), Arbeits-, Organisations- und Wirtschaftssoziologie.
Projektarbeit und Projektmanagement sind zentrale Arbeits- und die Führungsformen der Gegenwart. Dies gilt v.a. für wissens- und dienstleistungsintensive Branchen. Doch geht Projektarbeit mit besonderen Bedingungen einher: hochgradig vernetzte und kurzzyklische Entwicklungsprozesse, hybride Teamkonstellationen, widersprüchliche Anforderungen, fragmentierte Interaktions-, Verständigungs- und Aushandlungsmuster, komplexe Entscheidungs-, Weisungs- und Koordinationsbeziehungen, knapp kalkulierte Projektbudgets, neue Formen der Bürokratisierung u.v.m. Über die Folgen legen Studien unterschiedlichster Disziplinen eindrucksvoll Zeugnis ab: So haben sich psychosoziale Belastungs- und Erschöpfungssymptome in den vergangenen Jahren vervielfacht. Umso notwendiger ist es, nicht nur die Symptome, sondern die darunterliegenden Ursachen in den Blick zu nehmen. Hier setzt das Forschungsprojekt ReProNa an. Es zielt darauf ab, „Managementsysteme“ zu entwickeln, die innovationsförderliche und zugleich belastungssensible Arbeits- und Organisationsbedingungen hervorbringen – und zwar unter sich wandelnden Kontextbedingungen immer wieder neu. Hierfür muss Innovationsarbeit als institutionelle Fähigkeit des Managements angelegt sein – als generatives Potenzial, lern-, entwicklungs- und innovationsfähig zu werden (oder es zu bleiben). Für dieses Ziel werden im Forschungsprojekt projektspezifische Belastungen analysiert, personale und organisationale Kompetenzen für ihre Bewältigung erfasst und Instrumente zur nachhaltigen Organisation projektförmiger Innovationsarbeit entwickelt. Untersucht wird, wie mit Wissen über belastungskritische Faktoren umgegangen wird (auf welche Weise sich das Unternehmen über sich selbst aufklärt) und inwieweit dabei auch grundlegende Regeln (z.B. Organisationsformen, Führungspraktiken) zum Gegenstand von Selbstbeobachtung und Selbstkritik gemacht werden (dürfen). Empirische Befunde aus Fallstudien wissensintensiver Projektarbeit geben Antwort auf die Frage, wie Belastungs- und Überlastungsphänomene mit institutionellen und kulturellen Bedingungen in Unternehmen interagieren, konfligieren und koevolvieren und welche sozialen Barrieren verhindern, über Gesundheit im Unternehmen zu lernen.
| Institut für gemeinwohlorientiertes Wirtschaften (IGWW)
| Agentur für Evaluation und Qualitätsentwicklung
Volker Jäger hat zunächst Soziale Arbeit (FH) in Frankfurt/M. studiert und viele Jahre in diesem Beruf gearbeitet, bis hin zum Geschäftsführer einer Stiftung in Basel. Später kam das Studium der Evaluations- und Organisationssoziologie an der Universität Saarbrücken hinzu. Vielfach weitergebildet, u.a. als GWÖ-Auditor. In dieser Funktion ist er Co-Geschäftsführer des AK GWÖ-Auditoren sowie Leiter Qualitätsentwicklung und -sicherung. Außerdem ist er Vorstandsmitglied der Gemeinwohl-Ökonomie Schweiz.
2013 hat er das Institut für gemeinwohl-orientiertes Wirtschaften in St. Gallen begründet. Es ist heute in München sowie in der Nähe von Zürich beheimatet.
Bisherige Lehre: Organisationssoziologie, Organisationsstrukturen, Qualitäts- und Dienst- leistungsmanagement, Arbeitspsychologie an der Hochschule für Wirtschaft, Riedlingen
Forschungsschwerpunkte: Wirtschaftssoziologie, Organisationsentwicklung, Qualitätsentwicklung, alternative Wirtschaftssysteme, Evaluationsforschung.
Volker Jäger ist verheiratet und lebt in der Schweiz.
Die Gemeinwohl-Ökonomie ist als Bewegung 2010 in Wien im Rahmen von Unternehmen entstanden, die nach Alternativen des Wirtschaftens suchten. Inspirator der Bewegung war Christian Felber . Seitdem hat sich die Gemeinwohl-Ökonomie in Österreich, Deutschland, in der Schweiz, in England, in Spanien und in einigen lateinamerikanischen Ländern verbreitet. Es wurde für die ökonomische Bilanzierung nicht die Orientierung an Profitstreben und Konkurrenz vorgenommen, sondern eine anhand von Gemeinwohl und Kooperation. Hierfür wurden auch fünf Werte (Menschenwürde, Solidarität, Soziale Gerechtigkeit, Ökologische Nachhaltigkeit, Demokratie/Transparenz) als Kriterien in eine Matrix aufgenommen, Indikatoren und Subindikatoren hierfür entwickelt. Die so genannte GWÖ-Matrix ist hieraus entstanden und dient Unternehmen als Instrument der Selbstbewertung. Diese kann in eine externe Bewertung durch Auditoren übergeführt werden. Eine Matrix mit dem Schwerpunkt zu Gemein- und Rechtsgütern gibt es inzwischen auch für Kommunen.
In einem zweiten Teil wird hingewiesen auf ein Akteurs-Netzwerkkonzept, das der Begründer dieser Soziologie, der Franzose Bruno Latour entwickelt hat. Es nennt sich Parlament der Dinge. Hier gilt es, verschiedene Zielgruppen aus den Bereichen Wissenschaft, Ökonomie, Regierung, Zivilgesellschaft, auf der Basis eines Naturvertrages die Möglichkeit zu bieten, in einem klar strukturierten Netzwerk, gemeinsam Ziele zu verfolgen. Das IGWW strebt zusammen mit dem ECS der ZU Friedrichshafen ein solches Netzwerk an. Mittel hierfür könnten sozio-ökonomisch-ökologische Aushandlungsprozesse sein mit dem Ziel gegenseitigen Lernens, Entscheidens und Hervorbringens von nachhaltigen Wirtschaftsprozessen, bei alle Gruppierungen ihre jeweiligen Aufgaben erfüllen können.
| Research Fellow, BMBF-Nachwuchsgruppe Energycultures, Zeppelin University
Martin Schweighofer ist wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Nachwuchsgruppe EnergyCultures an der Zeppelin Universität in Friedrichshafen. In diesem Rahmen arbeitet er auch an seiner Dissertation zur Wissensproduktion in sozialen Bewegungen und ihrer Rolle in den Transformationsprozessen der Energiewende. Ein weiterer Schwerpunkt seiner sozialwissenschaftlichen Forschung sind suffiziente Alltagkulturen und der mit einer Reduktion des materiellen Konsums verbundene Wandel sozialer Praktiken. Neben seiner wissenschaftlichen Arbeit ist er aktiv in verschiedenen Gemeinschaftsprojekten und Initiativen. Er studierte Volkswirtschaft an der Universität Wien und arbeitete mehrere Jahre in verschiedenen Bereichen der angewandten Nachhaltigkeitsforschung im In- und Ausland.
Moderne Industriegesellschaften beruhen zu einem großen Teil darauf, dass Energie zu jeder Zeit, an fast jedem Ort und für alle Teile der Gesellschaft verfügbar ist. Die Produktion und der Verbrauch von Energie durchzieht alle Ebenen und Teilbereiche unserer Gesellschaft. Dabei ist Energie nicht einfach eine physikalische Größe, sondern wird stets von Menschen und Organisationen erzeugt, gehandelt, reguliert und letztlich verbraucht. Produktion und Verbrauch von Energie sind somit immer in soziale Praktiken eingebettet und wechselseitig mit sozialem Handeln und Kultur verknüpft. Eine Entwicklung in Richtung Nachhaltigkeit erfordert aus dieser Sicht einen kulturellen Wandel - die Suche und Gestaltung nachhaltiger Energiekulturen.
Solche Prozesse kulturellen Wandels sind komplex und verlangen nach vielfältigem und umfassendem Wissen. Dieses Wissen beschränkt sich nicht auf technologische Innovationen oder neue Marktinstrumente, sondern muss ebenso die soziokulturellen Grundlagen der Produktion und Nutzung von Energie, also die Energiekulturen insgesamt, berücksichtigen. Um die wechselseitige Vernetzung von Energie und Gesellschaft neu zu gestalten ist somit auch Wissen etwa über Konfliktpotentiale, alternative Organisationsformen, Praktiken und Deutungsrahmen von zentraler Bedeutung.
Epistemische Arbeit, also die gezielte Produktion von Wissen, die Bereitstellung und Durchsetzung spezifischer konzeptioneller Repertoires und Deutungsrahmen, ist damit eine Möglichkeit nachhaltigen Wandel in Gang zu setzen und zu steuern. Im Feld der epistemischen Arbeit spielt die Wissenschaft eine besondere Rolle. Genauso sind aber auch zivilgesellschaftliche Akteure, soziale Bewegungen und AktivistInnen an den vielfältigen Prozessen der Wissensproduktion beteiligt.
Im Vortrag wird das Konzept der Energiekulturen und die Arbeit der Nachwuchsgruppe EnergyCultures genauer vorgestellt. Exemplarisch wird die epistemische Arbeit zivilgesellschaftlicher Akteure näher beleuchtet und ihre Rolle in der Gestaltung nachhaltiger Energiekulturen ausführlicher diskutiert.
| Research Fellow, European Centre for Sustainability Research, ZU
| Founder & CEO, Institut für Partizipatives Gestalten (IPG)
Geschäftsführer Institut für Partizipatives Gestalten, Philosoph und Soziologe, Mitarbeiter am ECS
Jascha Rohr fragt sich, wie wir in lebendigen Prozessen zu nachhaltigen Lösungen finden können. Um dem auf die Spur zu kommen, arbeitet er an neuen Wegen der Kollaboration und Partizipation, auf denen wir individuelle und gemeinsame Potentiale entdecken und entwickeln können.
Jascha Rohr ist Mitgründer und Geschäftsführer des Instituts für Partizipatives Gestalten. Davor gründete er u.a. die Permakultur Akademie in Deutschland. Er studierte an der London Guildhall University, der Universität Trier und der Universität Oldenburg und war Assoziierter des Graduiertenkollegs „Technisierung und Gesellschaft“ der Universität Darmstadt. Er erhielt Auszeichnungen und Stipendien von EWE/OLB, der Heinrich Böll Stiftung, dem Schumacher College sowie als Future Global Leader von der Bertelsmann Stiftung und dem österreichischen Außenministerium.
Jascha Rohr arbeitet seit über 18 Jahren als Sozialunternehmer, Konzeptentwickler, Transformationsdesigner und Facilitator partizipativer Gestaltungsprozesse. Trainings und Veröffentlichungen ergänzen diese Arbeit. Inhaltliche Schwerpunkte liegen in den Bereichen Nachhaltigkeit, Zusammenarbeit, Design, Innovation, Führung und gesellschaftlicher Wandel, sowie der Weiterentwicklung von Theorie und Methodik partizipativen Gestaltens.
Wenn wir davon ausgehen, dass der größte Teil der ökologischen Probleme durch menschliches Handeln verursacht wird, dann ist es ebenso schlüssig davon auszugehen, dass diese Probleme auch nur durch menschliches Handeln behoben werden können, zumindest wenn Menschen Teil der Lösung sein und bleiben wollen. Die Frage nach der Nachhaltigkeit unseres Handelns ist daher unmittelbar damit verbunden wie wir zusammenarbeiten, Probleme lösen, Innovationen entwickeln und uns in kleinen und großen Gruppen organisieren. Gleichzeitig zeigt die Analyse der bisherigen Problemlösungsstrategien, dass Top-Down Ansätze, exklusive Expertenzirkel sowie linear und hierarchisch aufgebaute Organisationsformen und Institutionen oft eher Teil des Problems statt der Lösung sind. Partizipation, verstanden als Teilhabe von Menschen an Prozessen der Zusammenarbeit, des Problemlösens und des innovativen Gestaltens verspricht daher zumindest ein Puzzleteil des Gesamtbildes nachhaltiger Handlungsweisen zu sein. Während sich diese Formen kollaborativer Partizipation in Unternehmen und zivilgesellschaftlichen Institutionen langsam zu etablieren beginnen, scheint die politische Sphäre sich zwar des Themas Partizipation zunehmend anzunehmen. Die Umsetzung indes scheitert oft an den Machtstrukturen des politischen Systems. So verkommt Partizipation zu belanglosen Diskussionsveranstaltungen oder Partizitainment. Gerade in der Politik sind aber neue Formen innovativen Entwickelns und problemorientierten Gestaltens von gesellschaftlichen Lösungen wichtiger denn je. Der Workshop beleuchtet Chancen, neue Ansätze aber auch Schwierigkeiten bei der Implementierung politischer Partizipation und diskutiert was nötig wäre, damit nicht nur das politische System selbst nachhaltiger wird, sondern eben auch die Entwicklung nachhaltiger Lösungen ermöglicht.